Coronavirus: Experten sind für offene Terrassen

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Bern,

Der Bundesrat diskutiert am Mittwoch mögliche Schritte im Umgang mit dem Coronavirus, wie die Öffnung der Restaurant-Terrassen. Aerosol-Experten plädieren dafür.

Coronavirus - Grossbriannien
Eine junge Frau hebt ihr Glas Wein auf der Terrasse einer Kneipe in England. Foto: Victoria Jones - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Forderungen nach der Öffnung der Restaurant-Terrassen werden lauter.
  • Deutsche Aerosol-Experten unterstützen diese Forderung.
  • Doch die Richtwerte zur Beurteilung der epidemiologischen Lage stehen schlecht.

Der Bundesrat diskutiert am morgigen Mittwoch allfällige nächste Schritte im Umgang mit dem Coronavirus. Im Fokus steht dabei die Frage, ob zumindest die Restaurant-Terrassen öffnen dürfen. Der Druck auf den Bundesrat dafür ist immens.

Bereits vor dem letzten Öffnungsschritt der Landesregierung Mitte März forderten alle Kantone die Öffnung der Terrassen der Gastrobetriebe. Am Montag hat nun der Schweizerische Städteverband in einem Schreiben an den Bundesrat der Forderung Nachdruck verliehen.

terrassen restaurants Bundesrat coronavirus
Die Terrassen der Restaurants sind wegen des Coronavirus aktuell geschlossen. (Symbolbild) - Keystone

Auch Lukas Engelberger, Präsident der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz, erachtet die Öffnung der Restaurant-Terrassen auf den 19. April als praktisch risikolos. Es sei jetzt Frühling, viele Menschen seien ohnehin draussen, so Engelberger.

Man gehe nicht wirklich ein Risiko ein mit der Öffnung der Terrassen. Dies natürlich nur mit Vierer-Tischen und unter strikter Einhaltung der sanitären Massnahmen.

Aerosol-Experten: Coronavirus-Ansteckungen im Freien im Promille-Bereich

Ein weiteres gewichtiges Argument kommt nun aus Deutschland. Mit deutlichen Worten wendeten sich Aerosol-Experten an ihre Politiker: «Wer sich zum Kaffee in der Fussgängerzone trifft, muss niemanden in sein Wohnzimmer einladen.»

coronavirus
YB Fans verfolgen das entscheidende Spiel zwischen dem FC Sion und YB auf einer Terrasse im Restaurant Anker, am Freitag, 31. Juli 2020, in Bern. - Keystone

Es gelte als sicher, dass sich das Coronavirus vor allem über die Luft verbreitet. Darum seien Debatten über den Aufenthalt in Biergärten oder in Pärken kontraproduktiv. «Wenn wir die Pandemie in den Griff bekommen wollen, müssen wir die Menschen sensibilisieren, dass DRINNEN die Gefahr lauert.»

Im Freien sei eine Ansteckung mit dem Coronavirus äusserst selten, im Promille-Bereich. Auch würden im Freien nie grössere Gruppen infiziert, wie das in Innenräumen zu beobachten sei.

Wie soll der Bundesrat entscheiden?

Übertragen auf die Frage nach der Öffnung der Restaurant-Terrassen heisst das: Das Ansteckungsrisiko ist dort sehr klein – sehr viel kleiner, als wenn sich die Menschen zu Hause treffen würden.

Wer sich also statt im Wohnzimmer auf einer Terrasse mit Freunden trifft, geht ein kleineres Ansteckungsrisiko ein. So gesehen könnte die Öffnung der Terrassen sogar helfen, die Fallzahlen zu senken.

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