Coronavirus: Gesundheitspersonal fordert Prämie und besseren Schutz
Das Coronavirus ist wieder omnipräsent. Mitten in der zweiten Welle der Pandemie protestiert das Gesundheitspersonal nun für besseren Schutz.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Schweizer Gesundheitspersonal startet eine Protestwoche.
- Unter anderem fordern die Organisatoren eine Corona-Prämie von einem Monatslohn.
- Ausserdem protestieren sie für besseren Schutz gegen das Coronavirus.
«Die zweite Welle ist da», bestätigte Gesundheitsminister Alain Berset vor rund einer Woche bei einer Pressekonferenz. Aus der Erfahrung vom Frühling zeigt sich das Gesundheitspersonal besorgt – und es werden Forderungen laut.
Posts von wütenden Pflegenden und Ärzten gehen derzeit viral.
Ab heute Montag ist eine schweizweite Protestwoche geplant. Organisiert wird die Aktion von einem Bündnis aus mehreren Personalverbänden und Gewerkschaften.
Grund für die Mobilisierung: Die auf kantonaler Ebene gestellten Forderungen seien bislang auf taube Ohren gestossen.
Bereits 3000 Corona-Tote im Gesundheitswesen
Für Personen, die im Gesundheitswesen arbeiten, ist das Risiko einer Ansteckung mit dem Coronavirus viel grösser als für den Rest der Bevölkerung. Mindestens 3000 Pflegemitarbeitende weltweit sind bereits daran verstorben. Auch die Suva hat Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt.
Deshalb will das Bündnis Gesundheit eine Corona-Prämie in der Höhe eines Monatslohns für Mitarbeitende, die mit dem Virus zu tun hätten. Kritisiert wird auch die «fehlende Koordination und Kooperation zwischen den Gesundheitsinstitutionen» während der ersten Welle.
Das zeige etwa folgendes Beispiel: Während sich das Pflegepersonal auf Kurzarbeit habe einstellen müssen, seien unqualifizierte Zivilschutzangehörige zur Betreuung von Heimbewohnern in Alters- und Pflegeheimen aufgeboten worden.
Coronavirus: Protestwoche startet in Neuenburg
Konkret fordert das Bündnis deshalb auch mehr Rechte am Arbeitsplatz. Heisst: Mehr Mitsprache und besseren Schutz. Verlangt wird auch die Umsetzung des Arbeitsrechts und Schluss mit «Pflege à la Minute».
Heute Montagmorgen wird die Protestwoche in Neuenburg eingeläutet. Weitere Kundgebungen sind unter anderem in Luzern, Basel, Zürich, Bern und Genf geplant.