Coronavirus: Natalie Rickli will keine Zertifikate nach Gratis-Tests
Der Bundesrat will Tests von Symptomfreien auf das Coronavirus kostenpflichtig machen. Für Natalie Rickli und dem Kanton Zürich geht das nicht weit genug.
Das Wichtigste in Kürze
- Natalie Rickli gehen die vom Bundesrat angekündigten Verschärfungen nicht genügend weit.
- Der Kanton Zürich will keine Covid-Zertifikate nach einem Test wegen Symptomen ausstellen.
- Auch die Gründe für ein ärztliches Attest sollen klar definiert werden.
Der Bundesrat will den Corona-Test-Gürtel enger schnallen: Ab dem 1. Oktober sollen Schnelltests auf das Coronavirus für symptomfreie Personen nicht mehr vom Staat bezahlt werden. Ungeimpfte, welche in Clubs oder ins Stadion wollen, müssen die Kosten also selbst berappen. Die neuen Vorschläge wurden von Gesundheitsminister Alain Berset zur Konsultation an die Kantone geschickt.
Der Kanton Zürich und seine Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli stehen dabei nicht nur hinter dem Bundesrat; sie würden sogar noch weiter gehen. Die SVP-Regierungsrätin hat sich auch in der Vergangenheit immer wieder für mehr und schnellere Verschärfungen ausgesprochen als der Bundesrat.
Insbesondere bei zwei Punkten will Rickli in der Konsultations-Antwort noch härter durchgreifen.
Rickli und ihre Kollegen fordern, dass nach einem - weiterhin kostenlosen - Test aufgrund von Symptomen kein Covid-Zertifikat ausgestellt wird. Dies soll verhindern, dass Personen Symptome vortäuschen, um an ein Zertifikat für den Club- oder Stadionbesuch zu kommen.
Coronavirus: Erhalten von Attest erschweren
Auch das Ausstellen von ärztlichen Attesten aus «medizinischen Gründen» soll schwieriger werden. Mit einem Attest können Personen bestätigen, dass sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen können. Somit dürfen sie sich auch weiterhin kostenlos testen lassen.
Hier will der Kanton Zürich ansetzen und nur noch aus ganz wenigen und klar definierten Gründen ein Attest ausstellen lassen. Zulässig wären nach der SVP-Regierungsrätin nur noch diagnostisch nachgewiesene Allergien auf den Impfstoff, sowie eine Schwangerschaft im ersten Trimester.
Mit den beiden vorgeschlagenen Verschärfungen zielt Natalie Rickli vor allem auf eines: Zusätzliche Motivation für Ungeimpfte, sich nun impfen zu lassen.
Zum Vorschlag der wissenschaftlichen Corona-Taskforce, welche eine 2-G statt 3-G-Strategie vorschlägt, äussert sich der Kanton nicht. Die Taskforce brachte diese Woche die Möglichkeit ins Spiel, gar keine Covid-Zertifikate an negativ Gestestete mehr auszustellen.
Wie weit der Bundesrat auf die Forderungen des Zürcher Regierungsrates eingehen wird, zeigt sich am kommenden Mittwoch. Dann entscheiden Alain Berset und seine Kollegen über allfällige Verschärfungen.