Coronavirus: Romandie bleibt Hotspot – leichter Rückgang in Zürich

In der Romandie und in Zürich bleiben die Ansteckungen mit dem Coronavirus schweizweit am höchsten. Vier Kantone überschreiten den Risiko-Grenzwert des BAG.

Eine Frau mit Maske kauft wegen des Coronavirus mit Maske in einem Laden ein. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Waadt, Zürich, Genf und Freiburg hatten letzte Woche die höchsten Corona-Zahlen.
  • In Zürich nehmen die Ansteckungen jedoch leicht ab.
  • Die vier Kantone überschreiten die 14-Tage-Inzidenz von 60 Fällen pro 100'000 Einwohner
  • Damit würden sie laut BAG zu den Risikogebieten zählen.

In der letzten Woche sind die Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz erneut angestiegen. Vom 31. August bis 6. September wurden beim BAG insgesamt 2392 neue Fälle gemeldet. In der Woche vorher waren es 2104 neue Fälle. In den Kantonen sieht die Lage jedoch verschieden aus.

Besonders hoch bleiben die Ansteckungszahlen in der Romandie und in Zürich. Der Kanton Waadt überholt Zürich und ist neu der Kanton mit den meisten Corona-Fällen in einer Woche. Der Westschweizer Kanton verzeichnet 697 neue Infektionen. In der Vorwoche waren es 439.

Besonders hoch sind die Ansteckugnszahlen mit dem Coronavirus in der Waadt (697 neue Fälle in der letzten Woche), in Zürich (464 neue Fälle) und Genf (358 neue Fälle). Einen Anstieg verzeichnet Freiburg mit 199 neuen Fällen. - Nau.ch

Zürich verzeichnet 464 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Das ist etwas weniger als in der Woche zuvor mit 495 bestätigten Neuinfektionen. Leicht gesunken sind die Neuinfektionen seit der Einführung der Maskenpflicht in Läden.

Ob die Maskenpflicht jedoch generell zu sinkenden Fallzahlen führt, ist damit noch nicht bewiesen. In den Westschweizer Kantonen gilt bereits seit einigen Wochen beim Einkaufen eine Maskenpflicht.

Dort sind die Zahlen jedoch steigend. Platz drei der Corona-Hotspots belegt Genf mit 358 Neuinfektionen. In der Vorwoche verzeichnete Genf 300 Neuansteckungen. Erneut gestiegen sind die Corona-Fälle auch in Freiburg. Der Kanton am Röstigraben hatte letzte Woche 199 bestätigte Fälle. In der Woche davor waren es noch 134.

Romandie und Zürich wären weiterhin BAG-Risikogebiete

Die vier Kantone Waadt, Zürich, Genf und Freiburg überschreiten den Wert von 60 Fällen in 14 Tagen pro 100'000 Einwohner. Das ist der Grenzwert, den das BAG für die Risikogebiete festgelegt hat.

Heisst: wären die Kantone Länder, würden sie als BAG-Risikogebiete gelten. Die Waadt verzeichnet eine 14-Tage-Inzidenz von 142 Fällen. In Genf liegt dieser Wert bei 131,7 und in Freiburg bei 104,5. Zürich überschreitet den Grenzwert nur knapp mit 63 Fällen pro 100'000 Einwohner in den letzten zwei Wochen.

Die 7-Tage-Inzidenz der Kantone zwischen 31.8. und 6.9. - Nau.ch

Der Vergleich der 7-Tage-Inzidenz der letzten Wochen gibt ein genaueres Bild über den Anstieg der Fälle. So hat der Kanton Waadt in der letzten Woche pro 100'000 Einwohner 87,2 Fälle verzeichnet. In der Woche vorher waren es 54,9.

Gestiegen ist die 7-Tage-Inzidenz auch in Genf (von 60 auf 71,7) und Freiburg (von 42 auf 62,4). In Zürich ist die 7-Tage-Inzidenz jedoch wieder etwas gesunken, von 32,5 auf 30,5 Fälle pro 100'000 Einwohner.

Coronavirus in der Romandie am meisten verbreitet

Der Überblick der Sprachregionen zeigt, dass die Romandie weiterhin am stärksten betroffen ist. Während die 7-Tage-Inzidenz in der ganzen Schweiz bei knapp 28 liegt, ist sie in der Romandie bei 61,2. Das ist erneut ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche.

Die 7-Tage-Inzidenz der letzten Woche liegt in der Gesamtschweiz bei knapp 28. In der Romandie ist das Coronavirus aktuell am meisten verbreitet. Die Westschweiz verzeichnet 61,2 Fälle pro 100'000 Einwohner in der letzten Woche und 44,2 in der Vorwoche. - Nau.ch

Relativ ruhig bleibt die Lage im Tessin. Pro 100'000 Einwohner gab es in der letzten Woche 5,4 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Damit sinken die Zahlen im Südkanton weiter.

Nur leichte Veränderungen in den meisten Kantonen

In den meisten Kantonen sind die Corona-Zahlen in der letzten Woche auf ähnlichem Niveau geblieben wie in der Woche davor. Auffällig ist die starke Veränderung in Schaffhausen. Diese ist den tiefen Fallzahlen geschuldet. In der letzten Woche wurden dort sieben Fälle registriert. In der Vorwoche jedoch nur einer, weshalb die prozentuale Veränderung bei 600 Prozent liegt.

Die Veränderung der Corona-Fälle in den Kantonen, angegeben in Prozent. - Nau.ch

Verhältnismässig starke Zunahmen zeigen auch die Kantone Jura und Nidwalden. Auch dort sollte man sich von den hohen Balken aber nicht täuschen lassen: Im Jura stiegen die Ansteckungen mit dem Coronavirus um elf Fälle in der letzten Woche.

In der Vorwoche gab es vier neue Corona-Fälle. In Nidwalden stieg die Zahl der Neuansteckungen von zwei in der Vorwoche auf fünf in der letzten Woche.