Coronavirus in Kantonen: Zürich wird zum «Risikogebiet»
Auch vergangene Woche hat sich der Aufwärtstrend bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus fortgesetzt: Zürich erreicht den Quarantäne-Schwellenwert des BAG.
Das Wichtigste in Kürze
- Jeden Montag analysiert Nau.ch die Neuinfektions-Zahlen der einzelnen Kantone.
- Insbesondere in den Westschweizer Kantonen sind die Infektionsquoten hoch.
- Doch auch Zürich bereitet Sorgen: Der Kanton erreicht den Risikogebiets-Grenzwert des BAG.
Die Trendwende lässt auf sich warten: In der vergangenen Woche ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen erneut gestiegen. Schweizweit wurden in der letzten Woche 2104 Ansteckungen gemeldet – 24,6 pro 100'000 Einwohner. Dies entspricht einem Anstieg von 19 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.
Auch wenn einige Kantone sinkende Zahlen vermelden: In den Corona-Hotspots nahm die Zahl der Neuinfektionen erneut zu.
Zürich wird zum «Risikogebiet»
In Zürich steigen die Fallzahlen seit Wochen: Insgesamt waren es in Zürich 495 Fälle – Zürich führt die Liste erneut an. Doch auch im Waadtland wurden mehr als 400 Fälle gemeldet.
Vergangene Woche vermeldete Zürich eine 7-Tage-Inzidenz von 32,5 – so viele Zürcher steckten sich pro 100'000 Einwohner an. Über die vergangenen 14 Tage waren es in Zürich 60,1 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner.
Damit liegt der einwohnerreichste Kanton knapp über dem Grenzwert von 60, den das BAG für seine Risikogebiets-Definition festgelegt hat. Wäre Zürich ein eigenes Land, müssten Reise-Rückkehrer ab jetzt in Quarantäne. Im Inland hat dies jedoch keine Konsequenzen.
Romandie-Zahlen steigen deutlich schneller als in der Deutschschweiz
Drei Kantone verzeichneten allerdings noch höhere 7-Tage-Inzidenzen als Zürich: Wie bereits in der Vorwoche haben Genf, Waadt und Freiburg die höchsten Neuinfektions-Quoten. Auch diese Kantone sind theoretisch «Risikogebiete».
Erfolge zeigen sich in Basel-Stadt, Schaffhausen, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden: In diesen Kantonen sank die Zahl der Infektionen zwei Wochen in Folge.
Zwischen den Sprachregionen zeigt sich eine immer grösser werdende Lücke: Während das Neuinfektions-Wachstum in den Deutschschweizer Kantonen nur sehr langsam ist, nehmen die Fallzahlen in der Westschweiz deutlich zu: Mittlerweile ist die Infektionsquote in der Romandie mehr als doppelt so hoch wie in der Deutschschweiz.
Sinkende Zahlen in zwölf Deutschschweizer Kantonen
In beinahe der Hälfte aller Kantone sank die Zahl der Neuinfektionen: Alle zwölf Kantone, die sinkende Zahlen vermeldeten, lagen in der Deutschschweiz. In Neuenburg blieb die Zahl der Neuinfektionen konstant, alle anderen französischsprachigen Kantone vermeldeten steigende Zahlen.
Dass die Zahl der Neuinfektionen auch in der Deutschschweiz leicht stieg, lag vor allem an Zürich, Bern und dem Aargau: In den drei bevölkerungsreichsten Kantonen des deutschen Sprachraums stieg die Zahl der Infektionen. In vielen kleineren Kantonen sanken die Zahlen hingegen.