Coronavirus: So rüsten sich Altersheime für Besucher-Andrang
Das Coronavirus verschwindet langsam, die Fallzahlen nehmen ab – Massnahmen bleiben aber bestehen. In Altersheimen sollen sie nun gelockert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch Altersheime dürfen im Rahmen der Lockerungen wieder Besucher empfangen.
- Soziale Kontakte seien für Senioren sehr wichtig, so Pro Senectute.
- Auch Angehörige und Mitarbeitende können dank der Lockerung aufatmen.
Opa und Oma wieder besuchen – endlich! Besuche in Alters- und Pflegeheimen sollten «grundsätzlich möglich sein». Das hat Daniel Koch, Covid19-Delegierter beim Bundesamt für Gesundheit BAG am Motag bekanntgegeben. Die Freude bei Angehörigen und Senioren ist gross.
Aufgrund des Coronavirus müssen jetzt aber trotz aller Freude in den Altersheimen besondere Massnahmen ergriffen werden. Denn. Schliesslich handelt es sich aufgrund des Alters bei allen Bewohnern um Risikopersonen. Die Distanz- und Hygieneregeln müssten deshalb unbedingt weiter eingehalten werden, so Koch.
Trotz Coronavirus sind Besuche wichtig
Tatjana Kistler, Kommunikationsverantwortliche bei Pro Senectute, begrüsst die Öffnung der Altersheime. «Wir finden es wichtig, dass Besuche in Altersheimen wieder möglich gemacht werden».
Pflege- und Altersheime hätten eine schwere Zeit mit harten Auflagen und strengen Wochen hinter sich, so Kistler. Und dies «um die hochaltrigen Seniorinnen und Senioren vor einer Ansteckung zu schützen und die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.»
«Die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln und Verhaltensempfehlungen bleiben weiterhin zentral», unterstützt Kistler Koch. Ob eine Maskenpflicht als sinnvoll gilt, hänge jedoch vom Kanton ab. Denn: Prinzipiell entscheiden die Kantone, ob das Besuchsverbot weiter gilt, oder wie es genau gelockert wird.
Besuche nur einmal pro Woche im Berner Domicil möglich
Das Alters- und Pflegezentrum Domicil in Bern hat bereits unterschiedliche Möglichkeiten geschaffen, damit sich Angehörige und Bewohner wieder sehen können. Sederika Castellano, Kommunikationsverantwortliche der Institution, erklärt: «Den Angehörigen stehen ab dieser Woche je nach Gegebenheiten Besucherboxen, Aussenzelte oder separat zugängliche Räume für Besuche zur Verfügung.»
Besuche seien aber vorerst nur für enge Angehörige wieder möglich. Zudem auch nur einmal pro Woche und unter vorheriger telefonischer oder elektronischer Buchung eines Besuchzeitfensters. Diese Einschränkung bestehe aufgrund räumlicher Engpässe und personeller Ressourcen, so Castellano.
Denn auch Kistler von Pro Senectute rechnet mit einem Andrang in den Altersheimen. «Es ist verständlich, dass die Menschen ihre Liebsten nun endlich wiedersehen möchten.»
Auch andere Altersheime rüsten sich
Auch in den Pflegezentren der Senevita Gruppe läuft die Vorbereitung für das «Besucherregime», so Kommunikationsverantwortlicher Markus Reck, auf Hochtouren.
«Besuche von Angehörigen sind unter Einhaltung der weiterhin gültigen, strengen Auflagen und der entsprechenden Massnahmen möglich». Die Besuche seien in eigens eingerichteten Besucherräumen und nach vorgängiger Anmeldung durchführbar.