Coronavirus: Soldaten beklagen sich über Quarantäne-Zustände

Ausgefallene Mahlzeiten und Schlafen auf dem Boden: Soldaten in Interlaken kämpfen während ihrer Coronaquarantäne mit prekären Umständen. Die Armee relativiert.

Armee Quarantäne Coronavirus
Soldaten des Schützenbataillons 14 in der Kaserne beim Flugplatz Interlaken klagen über prekäre Verhältnisse während ihrer Quarantäne aufgrund des Coronavirus. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

  • In Interlaken wurden fünf WK-Soldaten in Corona-Quarantäne geschickt.
  • Wie Nau.ch erfahren hat, liess die Versorgung der Betroffenen zu wünschen übrig.
  • Die Armee nimmt Stellung zu den Umständen und räumt Fehler ein.

Corona-Fälle bei der Armee sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Wer Kontakt zu einer positiv getesteten Person hatte, muss in Quarantäne. Vor allem, wenn es sich um die britische Mutation handelt.

So erging es auch WK-Soldaten des Schützenbataillons 14 in der Kaserne beim Flugplatz Interlaken. Laut Armeesprecher Stefan Hofer hat sich ein Soldat mit der britischen Coronavirus-Variante infiziert. Daraufhin wurden weitere fünf Armeeangehörige am 17. Januar in Quarantäne geschickt.

soldaten Coronavirus Quarantäne
In Interlaken wurden fünf Soldaten in Quarantäne geschickt. - SDA

Gemäss Informationen von Nau.ch liess die Versorgung der Betroffenen dabei allerdings zu wünschen übrig.

Soldaten behaupten: «Unser Essen wurde vergessen»

Demnach befanden sich die Soldaten sechs Tage lang in einem Gebäude ohne fliessend Wasser. Hofer bestätigt: die sanitären Anlagen befinden sich 50 Meter entfernt in einem separaten Gebäude. Es seien auch Toiletten und Duschen zur Verfügung gestanden. Letztere seien im Turnus benutzt worden.

Geschlafen wurde auf improvisierten Betten auf dem Boden. Matratzen sind gemäss Hofer auf zwei SBB-Paletten gelegt worden. Auf von den Soldaten gemachten Bildern, die Nau.ch vorliegen, scheint dies allerdings (noch) nicht der Fall zu sein.

Dazu wurden die in Quarantäne gesetzten Soldaten offenbar fast vergessen. Teilweise seien komplette Mahlzeiten ausgelassen worden, heisst es. Erst als die Soldaten anriefen, wurde das Essen doch noch vorbeigebracht.

soldaten
Soldaten zufolge wurden teils komplette Mahlzeiten vergessen. - zVg

Der Armeesprecher bestätigt, dass das erste Frühstück nach «der Notfallorganisation dieser Quarantäne tatsächlich verspätet» geliefert wurde. Danach sei den Soldaten das Essen allerdings gemäss Tagesordnung verteilt worden. Ausserdem hätten sie Kiosk-Artikel bestellen können.

Kommunikation funktioniert laut Armee einwandfrei

Kritisiert wird auch, dass sich der Oberfeldarzt in Bern kein Bild der Situation vor Ort gemacht habe. Zudem sei der Informationsfluss zwischen Arzt, Bataillon und den Soldaten kaum vorhanden gewesen.

Haben Sie Verständnis für die Kritik der Soldaten?

Diese Behauptungen dementiert Armeesprecher Hofer vehement. Der Oberfeldarzt sei jederzeit über die Lage in der Armee im Bild. Auch finde ein reger Austausch mit den Verantwortlichen des Gesundheitssektors in Bern statt, «auf mehreren Ebenen und über mehrere Kanäle».

Der Bataillonsarzt nahm zudem an der ersten Einweisung am 19. Januar 2021 in Interlaken teil und besuchte anschliessend die Quarantänestationen.

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