Stadt Zürich

Cyberangriffe: Arbeitslose müssen auf Geld warten

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Zürich,

Bezügerinnen und Bezüger der Arbeitslosenversicherung haben länger auf ihr Geld warten müssen als üblich. Cyberangriffe legten die Systeme des Bundes lahm.

Cyberangriffe
Bezügerinnen und Bezüger von Arbeitslosengeldern brauchen Geduld. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Cyberkriminelle haben die IT-Infrastruktur des Bundes angegriffen.
  • Arbeitslose erhalten ihre Gelder deshalb verzögert.
  • Laut der Gewerkschaft Unia waren alle Arbeitslosenkassen betroffen.

Verspätet hat Alina Rodriguez* das Geld ihrer Arbeitslosenkasse erhalten. «Erst am Mittwoch ist der Betrag eingegangen», sagt sie zu Nau.ch.

Gewartet hat die 37-jährige Zürcherin auf rund 1000 Franken. «Normalerweise bekomme ich den Betrag drei bis fünf Tage früher.»

Eine Mitarbeiterin des Kundencenters ihrer Arbeitslosenkasse Unia klärte sie auf. «Sie sagte, dass sich die Auszahlungen wegen Cyberattacken verzögerten», sagt Rodriguez.

Cyberangriffe im März und April

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) ist zuständig für die Arbeitslosenversicherung (ALV).

«Tatsächlich hatten wir Mitte März 2025 im Bundesumfeld mit Distributed Denial of Service zu kämpfen.» Dies bestätigt Seco-Mediensprecherin Françoise Tschanz gegenüber Nau.ch.

Diese Cyberangriffe sind auch unter DDoS bekannt, eine Abkürzung für Distributed Denial of Service (Deutsch etwa: Verteilte Dienstverweigerung»).

Hast du schon mal Arbeitslosengelder bezogen?

Bei solchen DDoS-Attacken wird die IT-Infrastruktur laut Tschanz mit einer aussergewöhnlich hohen Zahl an automatisierten Anfragen konfrontiert. «Dabei kam es zu Einschränkungen der Dienste.»

Zudem fielen Services am 1. April für einen halben Tag teilweise aus. «Seitdem laufen alle Systeme uneingeschränkt», sagt Tschanz.

«Zum Glück nicht vollständig angewiesen»

Alina Rodriguez hat einen Zwischenverdienst und bezieht bei der Unia deshalb Kompensationszahlungen. «Zum Glück bin ich nicht vollständig auf die Arbeitslosenentschädigung angewiesen», sagt sie.

In der Schweiz gibt es knapp 40 Arbeitslosenkassen. Laut Natalie Imboden, Mediensprecherin der Gewerkschaft Unia, waren alle Arbeitslosenkassen von den Ausfällen betroffen.

«Und tatsächlich kam es zu leichten Verzögerungen bei den Auszahlungen», sagt sie zu Nau.ch

Die gute Nachricht für die Betroffenen: Diese Verzögerungen seien minimal, so Imboden. «Sie werden bis zu den Zahlungen im April behoben sein.»

Ähnlich klingt es beim Staatssekretariat für Wirtschaft Seco. Laut Françoise Tschanz sind bei der Auszahlung der Arbeitslosenentschädigung Verspätungen von ein bis zwei Tagen möglich.

Cyberangriffe gab es schon im Januar

Die IT-Systeme des Bundes waren bereits im Januar DDoS-Attacken ausgesetzt.

Am 10. Januar beeinträchtigte ein solcher Angriff die Telefonie, Outlook sowie verschiedene Webseiten und Fachanwendungen des Bundes.

*Name der Redaktion bekannt.

Kommentare

User #4628 (nicht angemeldet)

Und nun stelle man sich vor, der Bund verwaltet unsere E-IDs. Gute Nacht, tagelang bis wochenlang nicht mehr nutzbar, und wenn gestohlen können alle unsere Konten geplündert, Eigentum/Augo legal verkaut werden, da die E-ID das garantiert. Ohne mich!

User #2316 (nicht angemeldet)

Deshalb nein zur E-ID! Der Staat hat nichts im Griff! Sh. AHV, KK, etc.

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