Darum haben Bündner Schüler eine Ablehnung gegen Greta Thunberg
Klima-Greta wird von Jugendlichen auf der ganzen Welt verehrt. Den Bündner Oberstufen-Schülern ist sie aber zu extrem. Soziologe Ueli Mäder klärt auf.
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Nau - Bei den Bündner Oberstufen-Schülerinnen und -Schülern stösst Greta auf wenig Gegenliebe.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivistin Greta Thunberg nimmt am WEF in Davos teil.
- Den Bündner Oberstufen-Schülern ist die Schwedin zu extrem.
- Ein Soziologe erklärt, wieso sie in städtischen Gebieten anders ankommt als auf dem Land.
Das diesjährige WEF wurde vor allem von zwei Persönlichkeiten dominiert: US-Präsident Donald Trump und Klimaaktivistin Greta Thunberg. Beide sorgten mit ihren Reden für Diskussionsstoff – und beide polarisieren wie kaum jemand anderes auf der Welt.
Gerade bei Thunberg, die heute wiederum eine Demo auf dem Postplatz in Davos plant, gehen die Meinungen stark auseinander.
Den Bündner Oberstufen-Schülern zum Beispiel ist sie «zu extrem», wie sie gegenüber Nau erklärten. In ihren Augen erhält die 17-Jährige zu viel Aufmerksamkeit. Sie hatten sogar gedroht, Greta am WEF bei Anlässen stören zu wollen. Getan haben sie dies bisher aber nicht.
«Jugendliche aus der Stadt sind mehr Vielfalt gewohnt»
Öffnet sich in der Bewunderung zu Thunberg etwas ein Stadt-Land-Graben? «Vielleicht ist das so», sagt der Basler Soziologe Ueli Mäder zu Nau. «Städtische Jugendliche gelten als aufgeschlossener. Sie sind mehr Vielfalt gewohnt. Wer ausgefallen daher kommt, fällt in der Stadt kaum mehr auf», erklärt er.
Von Gretas erstem Auftritt an hätten Jung und Alt etwas irritiert und widerständig auf sie reagiert. Mittlerweile sei Greta aber angekommen, sagt Ueli Mäder. «Das Aufsehen, das sie erregte, schwindet».
Greta als «zu radikal oder zu angepasst»
Mit der Gewohnheit und dem Aha-Effekt würden sich die Wahrnehmungen zu Greta Thunberg verändern – allerdings in beide Richtungen. «Ich habe Fussballkollegen, die Greta nach anfänglicher Ablehnung allmählich sympathisch finden. Und es gibt viele Jugendliche, die sie nach wie vor für sehr wichtig halten», so der Soziologe.
Einzelne würden aber auch kritisieren, dass Greta zu sehr im Rampenlicht stehe. Andere hielten sie für zu radikal oder zu angepasst. Die Unterschiede zwischen Stadt und Land würden allgemein aber immer mehr abnehmen, erklärt Ueli Mäder.