Das sind die attraktivsten Gemeinden der Schweiz - Zug gewinnt!

Über 2000 Gemeinden gibt es in der Schweiz, fast 1000 davon haben über 2000 Einwohner. Doch welche davon ist die beste? Dieser Frage nahmen sich das Beratungsunternehmen für Immobilien (Iazi) und die Handelszeitung an.

70 Faktoren zur Lebensqualität der 948 Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern wurden verglichen. Unterteilt wurden sie in die Kategorien Arbeit, Wohnen, Bevölkerungsstruktur, Steuern, Verkehr, Versorgung, Sicherheit und Ökologie. Der Durchschnitt der Ergebnisse ergibt den Gesamtrang.

Auf Rang 1 liegt die Stadt Zug, die vor allem bei den Steuern, der Wohnsituation und dem Verkehr überzeugt. Sie hat die zweittiefste durchschnittliche Steuerbelastung für Private. Zudem siedeln sich viele Firmen hier an, was Arbeitsplätze schafft. Und mit einem Überschuss von 70 Millionen Franken hat die Stadt genügend Geld, um in Schulen und Strassen zu investieren.

Stadtpräsident André Wicki sagt dann auch, dass man zusätzliche 200 Millionen Franken in neue Schulen und Sanierungen investieren wolle. Aus seiner Sicht sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die kurzen Wege und die gute Bildung das Erfolgsrezept von Zug.

Gleich hinter Zug liegt Cham ZG, das nur rund 10 Autominuten von der Kantonshauptstadt entfernt ist. Auch hier sind die Steuern und die Wohnsituation ausschlaggebend. Die Wohnsituation hat sich zuletzt aber verschlechtert. In den letzten drei Jahren sind die Immobilienpreise hier durchschnittlich um 72 Prozent angestiegen.

Das Podest der besten Gemeinden komplettiert Rüschlikon ZH. Die attraktive Lage am Zürichsee, die Gratisbadeanstalt und der nahe Wald werden hervorgehoben. Seit Jahren wächst die Gemeinde, sie will aber die dörfliche Siedlungsstruktur und den parkähnlichen Charakter erhalten.

Deshalb versuche sie, die vielen Zuzüger zu integrieren, sagt Gemeindepräsident Fabian Müller. «Kinder und Eltern sollen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.» Dafür organisiert die Gemeinde Kulturtage, Ausstellungen und Lesungen.

In die Top-20 haben es Gemeinden aus den Kantonen Zug, Zürich, Graubünden, Luzern und Schwyz geschafft. Viele Kantonshauptorte erzielten ein sehr gutes Ergebnis.

Dies widerspreche der Vermutung, dass durch Corona viele Menschen aufs Land gezogen seien. Studienautor Donato Scognamiglio begründet dies damit, dass fast niemand zu 100 Prozent von zu Hause aus arbeite. Häufig gebe es ein hybrides Modell mit Tagen im Büro und Tagen im Homeoffice. Die Leute würden deswegen oftmals in zwei Orten leben.