Die Schweiz erlebt einen Schwimmwesten-Boom

Nicht nur zwischen Thun und Bern auf der Aare hat sich das «Böötle» in den letzten Jahren zum Volkssport entwickelt. Auch auf anderen Flüssen in der Schweiz dominieren Gummiboote an schönen Sommertagen das Bild.

Ungefährlich ist das Treiben nicht. Demzufolge setzt die Binnenschifffahrtsverordnung seit diesem Jahr das Mitführen von Rettungsmitteln voraus. Pro Person muss sich eine Rettungsweste mit Kragen oder ein Rettungsring auf dem Boot befinden.

Dass die Behörden die Schraube angezogen haben, freut die Anbieter. «Schwimmwesten boomen», schreibt etwa Galaxus auf Anfrage von Nau.ch. «Wir haben in diesem Jahr mehr als doppelt so viele Schwimmwesten verkauft wie im gleichen Zeitraum des letzten Jahres.» Exakt sei es eine Zunahme von 120 Prozent.

Auch Brack.ch hat Ähnliches festgestellt. «Im Vergleich zum Vorjahr zog das Geschäft mit Schwimmwesten früher an, nämlich bereits Ende April, beziehungsweise Anfang Mai. Zu Beginn der Sommerferien gab es noch einmal einen deutlichen Verkaufsanstieg.»

Der Migros-Fachmarkt SportXX hat noch nie so viele Rettungswesten verkauft wie dieses Jahr. «Die klassische orange Rettungsweste für ein Gewicht von 60 bis 90 Kilo ist im SportXX grösstenteils ausverkauft.»

Einzig der Baumarkt Jumbo, der Nautikzubehör in vier Filialen anbietet, hat keinen erhöhten Absatz festgestellt. Allerdings: «Tatsächlich haben wir in Allmendingen gerade am wenigsten Westen vorrätig. Kunden müssen dort allenfalls auf den Onlineshop ausweichen oder Ihre Grösse am Kundendienst bestellen.»

Das dürfte kein Zufall sein. Allmendingen BE liegt just auf der Strecke Thun-Bern – eine Hochburg der Aare-«Böötler».