Diese Touri-Gruppen strömen jetzt in die Schweiz

Der Sommer ist endlich da – und mit ihm auch fast wieder so viele Touristen wie vor Corona. Für die Hotspots erfreulich: Die Chinesen kommen langsam zurück.

Touristinnen und Touristen in Bern. Diesen Sommer kommen wohl wieder so viele Chinesen wie seit 2019 nicht mehr. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit der Corona-Pandemie wächst der Tourismus in der Schweiz wieder kontinuierlich.
  • Auch die lange vermissten chinesischen Touristen kommen wieder häufiger.
  • Doch vor allem aus Amerika, Indien, den Golfstaaten und Südostasien kommen mehr.

Langsam beginnt die Ferienzeit – das macht sich auch an den Schweizer Tourismus-Hotspots bemerkbar. Die Jungfrau-Region im Berner Oberland, Luzern, Lugano, Bern und Co. werden wieder zum Ziel vieler Touristinnen und Touristen aus dem Ausland.

Doch gut vier Jahre nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie sieht die Schweizer Tourismuslandschaft noch immer anders aus als 2019. Gewisse Nationen besuchen uns lieber als früher – andere weniger.

Eine wichtige Zielgruppe waren vor Corona die Chinesinnen und Chinesen. Der Markt brach aber jahrelang ein, weil China besonders strikte Corona-Massnahmen hatte.

82 Prozent mehr Chinesen

Das ändert sich jetzt. Diesen Sommer dürften sich so viele chinesische Touris in der Schweiz aufhalten wie seit 2019 nicht mehr: «Die Erholung wird weitergehen», bestätigt Tourismus-Experte Jürg Stettler von der Hochschule Luzern bei Nau.ch.

Für den Sommer gibt es laut der Branchenorganisation Schweiz Tourismus noch keine Zahlen. Aber: Laut Bundesamt für Statistik übernachteten zwischen Januar und April 82 Prozent mehr chinesische Reisende in der Schweiz als 2022.

Im Vergleich zum Vor-Pandemie-Jahr 2019 fehlten immer noch 40 Prozent. Ganz so schnell wie die anderen Märkte erholt sich der chinesische nämlich nicht, sagt Stettler. «Die Vor-Corona-Zahlen wird man daher nicht bereits im Sommer 2024 erreichen.»

China will nicht, dass Volk in den Westen reist

Die Gründe dafür sind Probleme mit den Visa- und Flug-Kapazitäten in China und hohe Preise. Zudem kämen nach wie vor weniger Gruppen – «bis das Gruppengeschäft wieder läuft, braucht es länger».

Auch eine Rolle spielen laut Stettler das geringere Wirtschaftswachstum Chinas und die lokale Politik. «Die chinesische Regierung fördert den Binnentourismus. Sie möchte aus politischen Gründen nicht, dass ihre Bürger ins Ausland, insbesondere in den Westen, reisen.»

Immer mehr Amis kommen

Die Chinesen kommen also zahlreicher – aber noch immer nicht ganz so zahlreich wie vor Corona. Dafür wird die Schweiz bei Touris aus diversen anderen Nationen immer beliebter.

Bereits bekannt aus den letzten Jahren ist, dass immer mehr US-Amerikanerinnen und -Amerikaner in die Schweiz reisen. Dieser Trend dürfte auch in diesem Sommer noch einmal zunehmen, prognostiziert Stettler.

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«Es kommen auch immer mehr Reisende aus Südostasien», ergänzt er. Also zum Beispiel aus Indonesien, den Philippinen, Vietnam und Thailand. Auch aus Indien und den Golfstaaten wie Kuwait, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten kommen mehr Touris.

Und: «Es gibt mehr Reisende aus Südamerika, insbesondere aus Brasilien.» Alles Märkte, die auch von der Tourismus-Organisation Schweiz Tourismus aktiv bearbeitet würden.

Die meisten übernachten in Zürich

Laut Schweiz Tourismus bleiben die Deutschen jedoch die Touris, die zahlenmässig am häufigsten kommen – abgesehen von den Einheimischen. Gemäss Übernachtungszahlen sind bei ihnen besonders die grossen Städte beliebt: Zürich und Basel sind auf Platz eins und zwei. Dann folgen mit Davos, Zermatt, Arosa und St. Moritz die Bergregionen.

Bei den deutschen, chinesischen und US-amerikanischen Gästen ist Zürich die beliebteste Schweizer Destination fürs Übernachten. Im Bild das Zürcher Opernhaus. - keystone

Ähnlich verhalten sich die Gäste aus den USA. Sowohl bei ihnen als auch bei den Chinesen ist Luzern jedoch beliebter als bei den Deutschen.