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Die Coronakrise zwingt uns viel Zeit zuhause zu verbringen. Das gibt uns die Gelegenheit, endlich Bücher zu lesen, alte Fotos zu ordnen, den Kleiderschrank auszumisten - oder: interessante Filme und Videos zu schauen.

Nau.ch hat Empfehlungen zu alten und neuen, ausserordentlichen und besonderen Spielfilmen, Live-Konzerten, Dokumentationen, Sportereignissen, Auftritten von Komikern und Politikern, kurz: zu allen möglichen Arten von Videos, die sich in der grossen, weiten Welt des Internets finden lassen.

In den nächsten Wochen werden wir hier diese Empfehlungen publizieren. Garantiert jeder und jede wird etwas interessantes für sich finden. Gute Unterhaltung!

Die wöchentlich ausgestrahlte Sendung «Last Week Tonight with John Oliver» pickt sich jeweils ein Hauptthema heraus. Das Thema dominierte in der vergangenen Woche in den News oder bietet sonst Möglichkeiten, sich witzig über Menschen, Gesetze oder Ereignisse lustig zu machen. Allerdings: Bei allem Schalk schafft es Host John Oliver stets die Ernsthaftigkeit klar zu machen. Legendär sind etwa das Interview mit dem Whistleblower Edward Snowden oder das Interview mit Stephen Hawking. Der Hauptteil der Show ist über den Youtube-Kanal gratis anzuschauen.

Wer die Finanzkrise 2008 nie verstanden hat, dem liefert «The Big Short» die Erklärung. Regie führte Adam McKay, der eigentlich für Blödel-Komödien bekannt ist. Der Film von 2015 ist durch und durch witzig, schafft es gleichzeitig aber auch, Nicht-Ökonomen die Kiese zu erklären. Zudem überzeugt der Hollywood-Streifen mit einem hervorragenden Cast (u.a. Ryan Gosling, Christian Bale und Brad Pitt). Wem «The Big Short» gefällt, kann sich noch den McKays Nachfolgefilm «Vice» anschauen. Der läuft nach dem gleichen Muster und handelt von Dick Cheney.

Verfügbar als Video-On-Demand.

Die rund zehnminütige Dokumentation vom WDR zeigt, in welchen Verhältnissen die WM-Gastarbeiter in Katar während der Corona-Krise leben. Realisiert hat den eindrücklichen Streifen der preisgekrönte Filmemacher Benjamin Best. Bereits letztes Jahr veröffentlichte er eine Doku über die Ausbeutung der Gastarbeiter im Austragungsort der Winter-WM 2022. Für diese erhielt Best die Auszeichnung Journalist des Jahres im Bereich Sport.

Frei verfügbar in der Mediathek des WDR.

Link zum Teil «Gefangen in Katar - Corona und die Fussball-WM 2022».

Link zum Teil «Ausbeutung vor der WM 2022 - Gefangen in Katar».

Der Titel suggeriert es, in «Bad Banks» geht es auch um die Finanzbranche. Die Serie wurde 2018 von ZDF und Arte produziert, dieses Jahr kam eine neue Staffel dazu. Im Mittelpunkt ist die ehrgeizige Investmentbankerin Jana, welche bei einer grossen deutschen Bank anheuert. Insiderhandel, staatliche Rettung, und gefälschte Bilanzen: «Bad Banks» zeigt die dunkle Seite der Bankenwelt. Auch ohne grosse wirtschaftliche Kenntnisse hochspannend.

Verfügbar auf Netflix.

Es gibt nur ganz wenige Serien, die so viel Suchtpotenzial haben, wie «Black Sails», das zwischen 2014 und 2017 in vier Staffeln auf Starz lief. Wegen ihrer wunderschönen Bilder, toll choreografierten Kampfszenen und Produzent Michael «Mr. Explosion» Bay («Bad Boys», «Armageddon», «Pearl Harbor»), wird die Piraten-Saga meist unterschätzt.

Sie erzählt die Vorgeschichte von Robert L. Stevensons «Die Schatzinsel»: den Aufstieg von Long John Silver zur Piratenlegende mitten im Goldenen Zeitalter der Piraterie. Dabei verknüpft sie reale Personen (Edward «Blackbeard» Teach, Jack Rackham, Anne Bonny, Woodes Rogers) mit fiktiven Charakteren, wie eben Silver, und dessen alte Crew (Captain Flint, Billy Bones, Israel Hands) und lässt sie intrigenreich um die Zukunft des Piratennestes Nassau auf den Bahamas streiten.

Die perfekte Serie, für alle, die etwas Karibik in ihre Stube holen wollen. Zu Beginn braucht man ein bisschen Zeit, um die Charaktere kennenzulernen. Es lohnt sich. Wenn es einen erst einmal gepackt hat, ist «Black Sails» fast unmöglich, nicht in kürzester Zeit komplett durchzuschauen.

Der Dokumentarfilm mit Joaquin Phoenix als Sprecher in der englischen Originalversion führt dem Zuschauer vor Augen, was die Konsequenzen unseres Lebensstils für die Tiere ist. Dabei geht es um den Konsum von Fleisch und die Nutztierhaltung im Allgemeinen. Tiere dienen dem Menschen auch als Rohstofflieferanten für Kleidung, zur Unterhaltung oder als Testobjekt bei Tierversuchen. Eine Dokumentation, die hängen bleibt.

Die Spanierin Victoria lernt in einer Berliner Disco vier junge Männer kennen. Nach einer Begegnung mit einem Ex-Knacki, gerät sie schon bald mit dem Gesetz in Konflikt. Das spezielle an diesem 140-minütigen Film: Er wurde in einem Take gefilmt, es gibt keinen einzigen Schnitt. Beim Deutschen Filmpreis 2015 gewann der Film 6 Preise - nicht nur wegen der aussergewöhnlichen Kamera.

Verfügbar auf Netflix hier.

Inmitten einer kargen Landschaft erstreckt sich eine leere Autobahn, so weit das Auge reicht. Seit dem Bau vor mehreren Jahren blieb sie unbenutzt. Am Rande des von Pflanzen durchdrungenen Asphalts befindet sich ein einsames Haus mit einem kleinen Garten. In diesem Haus wohnt eine Familie. Der Sommer beginnt, und die Arbeiten werden wiederaufgenommen. Die Autobahn soll in Betrieb genommen werden.

Frei verfügbar hier auf artfilm.ch.

Bis zum 30. April sind die Filme auf Artfilm, dem Videopoartal für Schweizer Filme, gratis verfügbar. Die Entscheidung wurde nach Beratung mit rund 100 Filmproduzenten getroffen, die ihre Filme bei Artfilm online gestellt haben.

Die Videoplattform Vimeo stellt jeweils eine Auswahl an Kurzfilmen zusammen. Oft handelt es sich dabei um liebevolle Animationsfilme. Zahlreiche Filmemacher laden ihre Filme auf Vimeo, nachdem sie an Festivals gezeigt wurden.

Hier gehts zu den Vimeo-Staff-Picks.

Der Film über den niederländischen Maler Vincent Van Gogh ist im charakteristischen Stil der Pinsel-Tupfer-Optik des berühmten Künstlers gemacht. Die aufwändige Technik erzählt die Geschichte um einen Brief, der kurz nach dem Tod Van Goghs auftaucht. Der junge Armand Roulin erhält den Auftrag, den Brief Vincents Bruder auszuhändigen. Widerwillig macht er sich auf den Weg, doch je mehr er über Vincent erfährt, desto faszinierender erscheint ihm der Maler, der zeit seines Lebens auf Unverständnis stiess. War es am Ende gar kein Selbstmord?

Verfügbar bei Swisscom für 3,50 CHF.