Donald Trump und die Iraner treffen am WEF nicht aufeinander

Am Dienstagnachmittag gab das Weltwirtschaftsforum in Davos die Teilnehmer des Forums bekannt. Der Iran ist, wie am Morgen durchsickerte, nicht dabei.

Gründer Klaus Schwab kann im 50. Jubiläumsjahr des WEF erneut eine prominente Gästeliste vorweisen. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LA/IC

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Medienkonferenz gibt das WEF unter anderem die Teilnehmer des 50. Forums bekannt.
  • Die iranische Delegation hat kurzfristig abgesagt.
  • Das WEF 2020 in Davos findet vom 21. bis 24. Januar statt.

Lange war darüber spekuliert worden, ob es am diesjährigen WEF in Davos zu einem Aufeinandertreffen des iranischen Aussenministers Mohammad Javad Zarif und US-Präsident Donald Trump kommt.

Dies wird jedoch nicht der Fall zu sein, wie ein Blick auf die offizielle Teilnehmerliste des diesjährigen Treffens zeigt.

Iran nicht am WEF

Auf dem am Dienstag veröffentlichten Papier fehlen die Repräsentanten des Staates aus dem Nahen Osten. Zarif hatte seine Teilnahme am WEF ursprünglich vor der Exekution von General Ghassem Soleimani durch die USA angekündigt.

Der iranische Aussenminister Javad Zarif wird doch nicht am WEF 2020 in Davos teilnehmen. - Keystone

Im Gegensatz dazu steht der US-Präsident wie vor wenigen Tagen angekündigt erwartungsgemäss auf der Teilnehmerliste. Nebst dem Präsidenten werden vier amerikanische Minister nach Davos kommen: Handelsminister Wilbur Ross, Finanzminister Steven Mnuchin, Transportministerin Elaine Chao und Arbeitsminister Eugene Scalia. Und auch der Handelsbeauftragte Robert Lightizer ist dieses Jahr mit von der Partie.

Impeachment-Showdown?

Im Fokus der Medien dürfte ausserdem Trumps Tochter Ivanka stehen, die ihren Vater einmal mehr auf einer wichtigen Reise begleitet. Zur Seite stehen wird ihr auch ihr Ehemann Jared Kushner.

Für politische Brisanz sorgen könnte nach der Absage der Iraner dafür ein anderer Namen auf der Gästeliste: derjenige des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj. Er steht im Mittelpunkt des laufenden Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump durch den US-Kongress.

Greta Thunberg und Donald Trump werden am WEF 2020 teilnehmen. - dpa

Es handelt sich um den zweiten Besuch des US-Präsidenten in Davos. Erstmals war er 2018 an das Forum gereist und hatte seine «America first»-Doktrin einem globalen Publikum präsentiert. 2019 musste er hingegen eine geplante Reise wegen eines mehrwöchigen Shutdowns der US-Bundesverwaltung absagen.

Gore und Thunberg kommen

Ein anderes US-Politschwergewicht, das dem WEF dieses Jahr erneut seine Aufwartung machen wird, ist der frühere US-Vizepräsident Al Gore. Er engagiert sich schon seit längerem für den Umweltschutz und wird voraussichtlich an einer Podiumsdiskussion zur Zukunft des Amazonas-Regenwaldes teilnehmen.

Was das Thema Umweltschutz anbelangt dürfte allerdings der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg eine deutlich grössere Aufmerksamkeit zuteil werden als dem Ex-Vizepräsidenten. Bereits am Dienstag, dem ersten Tag des WEF, soll die junge Schwedin an mehreren Veranstaltungen auftreten.

Junge Teilnehmer

WEF-Gründer Klaus Schwab freut sich, dass Greta Thunberg ans WEF zurückkommen wird, wie er auf Nachfrage eines Journalisten an der Medienkonferenz sagte.

Sanna Marin, Finnlands Ministerpräsidentin. - dpa

Auch Angela Merkel und der gesamte Schweizer Bundesrat werden erwartet. Zusätzlich werden Österreichs Premierminister Sebastian Kurz, die frischgewählte finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin, sowie der irakische Präsident Barham Salih nach Davos kommen.

Nicht nach Davos reisen werden wie bereits bekannt Boris Johnson und Frankreichs Premier Emmanuel Macron.

Premierminister Boris Johnson (M.) - PRU/AFP

Neben Politikern werden auch viele Vertreter von grossen internationalen Unternehmen nach Davos kommen. So etwa EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank sowie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Insgesamt werden Teilnehmer aus 117 Länder erwartet.

«Unser Fenster zum Handeln ist klein»

Das Thema Umwelt steht auch für den Forumsgründer Klaus Schwab dieses Jahr ganz oben auf der Agenda.

In diesem Jahr steht das Treffen, das am 20. Januar eröffnet wird und dann offiziell vom 21. bis 24. Januar in Davos stattfindet.

Unter dem Motto «Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt» (Englisch: «Stakeholders for a Cohesive and Sustainable World»).

Das WEF findet vom 21. bis 24. Januar 2020 in Davos statt. - dpa

Mit dem Motto signalisiere die Organisation, wie wichtig ihr die Umwelt ist. Auch das Davoser Manifest, ursprünglich 1973 veröffentlicht und von Schwab zum Jubiläum der Moderne angepasst, fordert Unternehmen auf, Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine zentrale Rolle einzuräumen, führte der WEF-Gründer vor den Medien aus.

«Die Menschen in fünfzig Jahren sollen sagen können: Danke, wir konnten uns auf euch verlassen», sagte Schwab. Denn die Welt befinde sich im Bezug auf die Umwelt in einem Alarmzustand. «Unser Fenster zum Handeln ist klein.»