Drohne mit Wärmebildkamera spürt Rehkitze auf
Ende Frühling sind nun die Mähmaschinen unterwegs – eine grosse Gefahr für kleine Rehkitze, die sich im hohen Gras verstecken. Vielerorts nutzen Bauern die Chance, die Kitze mit Drohnen aufzuspüren.
Klein, scheu und weiss gepunktet – Rehkitze tummeln sich oft auf Feldern und verstecken sich im hohen Gras. Die meisten von ihnen sind gerade mal wenige Tage alt. Sie haben noch keinen Fluchtinstinkt. Ein grosses Problem für Bauern, die mit grossen Mähmaschinen die Gräser schneiden.
«Der Strafrahmen ist bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder Geldstrafe», sagt Bianca Körner, Stiftung für das Tier im Recht. Jedes Jahr verenden rund 1000 Rehkitze in den Messern von Mähmaschinen.
Wie «ZüriNews» berichtet, ist Drohnenpilot Zoran Jevtic mit seinem Team bis Ende Juni täglich unterwegs, um die hilflosen Rehkitze zu retten. Für die Suche wird eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt. Früh am Morgen stehen die Chancen am besten, die Kitze aufzuspüren. Sie sind wärmer als der Boden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mähmaschinen sind eine grosse Gefahr für frisch geborene Rehkitze.
- Viele Bauern nutzen Drohnen mit Wärmebildkameras, um die Kitze aufzuspüren.
- Jährlich verenden in der Schweiz rund 1000 Rehkitze durch Mähmaschinen.
Die Rehkitze werden anschliessend am Waldrand ausgesetzt. Finanziert wird die Rettungsaktion durch den Bauernverband und Sponsoren.
Erlinsbacher Bauer tötet drittes Rehkitz
In Erlinsbach SO stossen solche Rettungsmassnahmen aber auf taube Ohren. Wie «Tele M1» berichtet, hat am Donnerstag ein einheimischer Bauer ein zwei Tage altes Rehkitz mit seinem Mäher totgefahren. Es sei bereits das dritte Kitz, das ihm auf diese Weise zum Opfer fiel.
Stephanie Carmenzind hat es tot aufgefunden: «Es macht mich rasend. Es ist schade, dass er die Chance nicht nutzt», sagt sie.