Explosionsgefahr in Mitholz BE: «Bin in eine Schockstarre gefallen»
Roman Lanz, Gemeindepräsident von Kandergrund BE ist schockiert über die neusten Erkenntnisse des Bundes: In Mitholz könnte der Fels jederzeit explodieren.
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Nau - Gemeindepräsident: «Bin in Schockstarre gefallen».
Das Wichtigste in Kürze
- In Mitholz im Kandertal ereignete sich 1947 die bisher grösste Explosion der Schweiz.
- Jetzt ist klar: Die Gefahr einer zweiten Explosion ist grösser als bisher gedacht.
- Der Gemeindepräsident von Kandergrund steht unter einer Schockstarre.
Bundesrat Guy Parmelin (SVP) und der Berner Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP) haben heute die Bevölkerung der 800-Seelen-Gemeinde Kandergrund BE – zu der Mitholz gehört – darüber informierte, dass die Explosionsgefahr im ehemaligen Munitionslager in Mitholz grösser ist als bisher angenommen.
Für den Gemeindepräsidenten von Kandergrund ist diese Nachricht ein grosser Schock. «Ich bin in eine richtige Schockstarre geraten», sagte er am Donnerstagabend vor Ort gegenüber Nau. Erst nach und nach habe er die vielen Gedanken ordnen können, die ihm durch den Kopf schwirrten.
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Nau - Roman Lanz im Nau-Interview.
Peter Nussbaumer, Experte der Firma Bienz, Kummer & Partner AG gibt zu verstehen, dass die Bevölkerung zwar nicht evakuiert werden müsse, der Fels aber eigentlich jederzeit explodieren könnte.
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Nau - Peter Nussbaumer im Nau-Interview.
Die Unsicherheit für die Bevölkerung von Mitholz sei inakzeptabel, sagt Bundesrat Guy Parmelin, deshalb wolle der Bundesrat Massnahmen treffen.
Der Bund hat für die Bevölkerung eine Hotline eingerichtet. Unter der Nummer 058 463 73 00 können sie jederzeit Fragen stellen.
Ursache nie erforscht
Am 19. Dezember 1947 hatte sich in Mitholz im Berner Oberland die bisher grösste Explosionskatastrophe der Schweiz ereignet. Bei einer Explosion eines unterirdischen Munitionsdepots der Schweizer Armee starben neun Menschen, sieben wurden verletzt. Im militärischen Grossdepot, das während des Zweiten Weltkriegs im Rahmen des Reduits in den Felsen gehauen worden war, waren insgesamt 7000 Tonnen Munition gelagert worden. Eine eindeutige Explosionsursache konnte nie ausgemacht werden.