Fall Windisch: Vorwürfe gegen die Mieter-Anlaufstelle

Lisa Seyde
Lisa Seyde

Brugg,

Von den Wohnungsräumungen in Windisch AG sind 49 Personen betroffen. Auch die Mieter-Anlaufstelle scheint Informationen weiterzugeben.

fall windisch
Blick auf ein Mehrfamilienhaus an der Zelglistrasse in Windisch, März 2023. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Windisch AG sind 49 Personen von geplanten Wohnungsräumungen betroffen.
  • In ihre Wohnungen sollen 50 asylsuchende Jugendliche ziehen.
  • Die Anlaufstelle für Mieter soll absichtlich falsch informiert haben.

Ende Februar war bekannt geworden, dass 49 Personen in Windisch AG ihre Wohnungen räumen sollen. Der Kanton will an gleicher Stelle eine Herberge für asylsuchende Jugendliche einrichten. Der Protest war gross, also hat der Kanton eine Anlaufstelle für Mieter ins Leben gerufen.

Die Regierung beteuert, dass die Anlaufstelle neutral sei und weder Mieter, Vermieter oder den Sozialdienst vertrete. Die «Wochenzeitung» recherchierte dazu und fand heraus, dass die Anlaufstelle Informationen und Empfehlungen an den Kanton weitergegeben haben soll. Die Anwaltskanzlei empfahl etwa, auf «jenseitige Vorstellung» der Mieterschaft bezüglich Entschädigungen nicht einzugehen. Auch fremdsprachigen Familien wurde nicht geholfen.

Für die Mieter geschaffen

Der Kanton hingegen verteidigt die Anlaufstelle gegenüber «CH Media»: Sie sei für die Anliegen der Mieter geschaffen worden und habe eine vermittelnde und koordinierende Funktion. Rechtliche Beratung sei nicht vorgesehen, auch nicht für den Kanton.

Das Projektbudget beläuft sich auf rund 1,4 Millionen Franken. Fünfzig minderjährige Asylsuchende sollen diesen September die Windischer Wohnungen beziehen.

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