Im Oberwalliser Wald entfacht der Wind immer wieder Feuer
Im Waldbrandgebiet oberhalb von Bitsch VS hat der Wind am Mittwoch immer wieder Feuer neu aufflackern lassen. Die Situation ist noch nicht unter Kontrolle.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bitsch VS konnte der Waldbrand am Mittwoch noch nicht unter Kontrolle gebracht werden.
- Die Brandbekämpfung erfolgt darum weiter per Helikopter.
- Die Feuerwehrleute setzen ihren Kampf gegen die Flammen auch in der Nacht fort.
Die Brandbekämpfung erfolgt deshalb weiterhin per Helikopter, wie Franz Mayr vom Gemeindeführungsorgan von Bitsch am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Anders als geplant konnten die Feuerwehrleute nicht an den Waldrand vorrücken, um das Feuer sozusagen an der Wurzel zu bekämpfen.
Sechs Helikopter standen am Mittwoch im Einsatz. In der Nacht bleiben sie aber am Boden, teilt die Air Zermatt am Mittwochabend mit. Rund 20 von 80 Feuerwehrleuten werden in der Nacht auf Donnerstag aber vor Ort sein.
Evakuierung bleibt bestehen
Am Mittwoch gegen Abend warteten etwa 50 Personen weiterhin darauf, in ihre Häuser oder Ferienwohnungen zurückkehren zu können. Am Montagabend waren nach dem Ausbruch des Waldbrands rund 200 Personen in den Gemeinden Riederalp und Bitsch evakuiert worden. Rund 150 konnten inzwischen nach Hause.
Weiterhin evakuiert bleiben Bewohnerinnen und Bewohner der Ortschaft Oberried sowie von zwei Weilern der Gemeinde Bitsch.
Feuerverbot im ganzen Kanton
Am Mittwoch erliess der Walliser Sicherheitsdirektor Frédéric Favre ein ein allgemeines Feuerverbot im Freien. Die Entscheidung betrifft auch das Abfeuern von Feuerwerkskörpern – inklusive Nationalfeiertag.
Der Kanton Wallis begründet das allgemeine Feuerverbot im Freien in einer Mitteilung vom Mittwoch mit dem Niederschlagsmangel seit Mitte Mai dieses Jahres. Zudem herrschten hohe Temperaturen und ein relativ starker Wind wehe. Das trockne die Böden aus.
Abgesehen von einigen Schauern seien zudem laut dem Wetterdienst Meteoschweiz in den nächsten Tagen kaum Niederschläge zu erwarten.
Die Ausrufung des allgemeinen Feuerverbots im Freien geht laut Angaben von Favres Direktion einher mit der Erhöhung der Waldbrandgefahr im ganzen Kantonsgebiet auf Stufe 5 («sehr gross»). Bisher galten im Wallis die Stufen 3 und 4 («erheblich» respektive «gross»).
Warten auf den Regen
Eine Entspannung der Lage erwarten die Walliser Behörden erst nach einer intensiven Regenperiode von mindestens drei Tagen mit mehr als 30 Millimeter Regen pro Quadratmeter. Kurze Regenschauer und Gewitter vermöchten die gefährliche Situation nicht zu entschärfen.
Bis Mittwoch galt abgesehen vom Kanton Wallis nur in gewissen Regionen des Kantons Graubünden eine grosse Waldbrandgefahr, etwa im Engadin. In mehreren weiteren Regionen der Schweiz ist die Waldbrandgefahr erheblich und vielerorts ist sie mässig.