Immer mehr Tote beim Pilzeln und Jagen
In diesem Jahr starben weniger Menschen in den Bergen als im Vorjahr. Der Schweizer Alpen-Club sieht vor allem das schlechtere Wetter als Grund.
Das Wichtigste in Kürze
- In diesem Jahr sind in den Schweizer Bergen weniger Personen tödlich verunfallt.
- Der SAC bezeichnet vor allem das schlechtere Wetter als Ursache.
Wie jedes Jahr zieht der Schweizer Alpen-Club SAC eine Bilanz der diesjährigen Wandersaison. Wie bereits Anfang November vermutet, ist die Zahl der Bergunfälle 2019 gesunken.
Von Januar bis September gab es in der Schweiz 118 Bergtote, wie der Statistik zu entnehmen ist. Dies sind 18 Opfer weniger als im Vorjahr.
2018 war die Zahl noch sprunghaft angestiegen – um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ueli Mosimann, Fachverantwortlicher Sicherheit im Bergsport vermutet gleich mehrere Gründe hinter den nun wieder gesunkenen Opferzahlen.
Der Wichtigste davon ist das Wetter – so war es 2019 weniger heiss als im Vorjahr. «Sind die Wetterbedingungen schlechter, gehen weniger Menschen in die Berge. Dadurch gibt es auch weniger Unfälle», so Mosimann gegenüber Nau.
Mehr Gleitschirm-, Pilzsuch- und Jagdunfälle
Speziell ist jedoch der Anstieg in der Kategorie «Anderes». Gegenüber 2017 haben sich dort die Todesfälle fast verdoppelt. Der Sicherheitsverantwortliche betont, dass diese Kategorie nicht zur Kernkompetenz des SAC gehört. «Es gab jedoch in diesem Jahr deutlich mehr Tote bei Gleitschirmunfällen», weiss Mosimann.
Zu dieser Kategorie gehören auch noch Unfälle bei der Jagd, Base-Jumping und beim Pilze sammeln.
«Jeder Todesfall ist einer zu viel», sagt Mosimann. Er bezweifelt jedoch auch, dass sich die Zahlen noch massiv verbessern lassen.
In den letzten Jahrzehnten sei die Anzahl Bergopfer gesunken, obwohl ungefähr doppelt so viele Menschen jährlich in die Berge gehen wie noch in der Vergangenheit. Dies führt Mosimann auch auf die Präventionsbemühungen der Alpinverbände zurück.
Doch die Gefahr bleibt. Denn: «Wir sind immer noch in der Natur.»