Franken

Kanton Zug soll «Casa Rossa» kaufen

Der Kanton Zug plant den Kauf der über hundert Jahre alten «Casa Rossa» für 9,83 Millionen Franken.

Villa Casa Rossa
Die Villa Casa Rossa wurde zwischen 1919 und 1920 von den Architekten Dagobert Keiser und Richard Bracher erbaut. Nach dem Tod der Hausbesitzer Joachim Wyss und seiner Frau ging die Villa an die Stiftung Huerlimann-Wyss über, welche die Liegenschaft mit der Villa für rund 9,83 Millionen Franken an die Stadt Zug verkaufen möchte. (KEYSTONE/Urs Flueeler). - KEYSTONE

Der Kanton Zug soll der Hürlimann-Wyss Stiftung die über hundert Jahre alte «Casa Rossa» für 9,83 Millionen Franken abkaufen. Sämtliche Fraktionen des Kantonsrats haben sich am Donnerstag für den Erwerb des 1433 Quadratmeter grossen Grundstücks an der Artherstrasse ausgesprochen.

Bei der Debatte vom Donnerstag äusserte sich niemand gegen den Kauf. Die Abstimmung findet erst nach der zweiten Lesung der Vorlage statt.

Der Regierungsrat ist der Ansicht, dass sich der Bau gut für repräsentative, gesellschaftliche und kulturelle Zwecke eigne und beantragte dem Kantonsrat deswegen dessen Kauf. Die «Casa Rossa» wurde für den Apotheker Ernst Wyss im Stil einer Renaissance-Villa erbaut, wie sie in der Toskana zu finden ist.

Gebäude unter Denkmalschutz

Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Stiftung will sie verkaufen, um ihre Liquidität zu sichern. Beat Iten (SP) bezeichnete namens der vorberatenden Kommission die «Casa Rossa» als «Perle».

Zug verfüge im Gegensatz zu anderen Kantonen bislang über kein vergleichbares Objekt für repräsentative Zwecke.

Zum Preis sagte Iten, dass die Stiftung beim Verkauf an einen Privaten einen höheren Preis hätte erzielen können. «Käufe von Villen sind nicht erste Staatsaufgabe», sagte Reto Vogel (GLP). In Zug sei das Geld aber vorhanden, eine Investition in einen realen Sachwert sollte damit drinliegen.

«Einmalige und seltene Gelegenheit»

Ähnlich äusserte sich FDP-Sprecher Christophe Lanz. Auch er bezeichnete den Preis als «angemessen». Patrick Röösli (Mitte) sprach von einer «einmaligen und seltenen Gelegenheit». Für die Bevölkerung werde ein «greifbarer Mehrwert» geschaffen.

Philip C. Brunner (SVP) sagte, es wäre ein «historischer Fehler», wenn der Kanton die «Casa Rossa» nicht kaufe. Die «Casa Rossa» liegt direkt neben dem alten Kantonsspital, das ebenfalls einer neuen Nutzung zugeführt wird.

Die ALG sieht deswegen Möglichkeiten von Synergien, wie Fraktionssprecherin Hanni Schriber sagte.

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