Kloten ZH will mit teuren Wohnungen Parkhaus finanzieren
Auf dem Römerwegparkplatz in Kloten sollen zwei hohe Gebäude entstehen – daneben ein Parkhaus. Nur ein kleiner Teil ist für günstige Wohnungen angedacht.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Klotener Projekt «Claudunum» soll Gewerbe-, Wohnraum und Parkplätze schaffen.
- Günstige Wohnungen sind aber vergleichsweise nur wenige vorgesehen.
- Die SP fordert, den gesamten Wohnraum gemeinnützig nutzbar zu machen.
Mit dem Projekt «Claudunum» soll auf dem grossen Römerwegparkplatz in Kloten ZH eine Überbauung entstehen. Der Stadtrat informierte nach einer Anfrage aus dem Stadtparlament über die Planungen, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet.
Entstehen sollen demnach zwei C-förmige Baukörper mit bis zu acht Stockwerken. Gewerbe und Wohnraum sollen in den Gebäuden Platz finden. Die Zahl Letzterer beläuft sich auf 147.
Private Investoren sollen Bauprojekt übernehmen
Davon soll «ein gewisser Anteil» auf «preisgünstige Wohnungen» entfallen. Gemäss eines separat verfassten Planungsdokuments soll dieser bei 25 bis 30 Prozent liegen. Dass es nicht mehr werden, liegt an einem Parkhaus, das direkt nebenan entstehen soll.

Das Projekt soll gemäss der Zeitung von Investoren realisiert werden. Das Parkhaus soll mit den Erträgen aus den Wohnungen finanziert werden.
Max Töpfer, Fraktionschef der SP im Stadtparlament, kritisiert den Umgang des Stadtrats mit potenziell günstigem Wohnraum. Mittels einer Petition wolle die Partei sich für gemeinnützige Wohnungen im Umfang von 100 Prozent einsetzen.
SP schlägt Genossenschaft als Lösung vor
In einer Mitteilung sagt er: «Sollte der Stadtrat und später auch der Gemeinderat nicht auf unsere Forderungen eintreten, werden wir ein Referendum prüfen.»
«Eine Genossenschaft wäre für die Stadt Kloten eine ideale Partnerin für das Projekt ‹Claudunum›», findet Töpfer.
Stadtpräsident René Huber (SVP) stuft die Forderung der SP gegenüber «Züriunterland24» derweil als übertrieben ein.
Die Projektentwicklung werde damit derart infrage gestellt, dass sämtliche Wohnungen verloren gehen könnten. Huber wittert «vorgezogene Wahlpropaganda» durch die SP. In einem Jahr werden Stadtparlament und -rat neu gewählt.