Gewalt

Kundgebung gegen Gewalt an Frauen nach Tötungsdelikt in Epagny

Keystone-SDA Regional
Keystone-SDA Regional

Fribourg,

Rund 300 Menschen protestieren in Freiburg gegen Gewalt an Frauen und fordern «echte Mittel» zur Bekämpfung.

Epagny
Das Haus in Epagny, in dem es am 10. April zum Drama kam. - KEYSTONE/Jean-Christophe Bott

Eine Woche nach dem Tötungsdelikt an einer 39-jährigen Frau im freiburgischen Epagny haben sich am Mittwochabend rund 300 Personen zu einer Kundgebung gegen Gewalt an Frauen zusammengefunden. Organisiert worden war der Anlass vom Kollektiv Feministischer Streik Freiburg.

Die Kundgebungsteilnehmenden forderten «echte Mittel» zur Bekämpfung von sexistischer und sexueller Gewalt. Die Versammlung zu Ehren der am vergangenen Donnerstag getöteten Mutter von vier Kindern im Alter zwischen 13 und 20 Jahren, fand vor dem Theater Equilibre statt.

Fast jede Woche werde in der Schweiz eine Frau Opfer eines Tötungsdelikts, betonte Aude Spang, Mitglied des Kollektivs, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie sprach von einem alarmierenden Rhythmus, der fast doppelt so hoch sei wie der Durchschnitt der letzten Jahre, mit einem Frauenmord alle zwei Wochen.

Mangelnde Unterstützung durch Behörden

Die Mittel, die der Kanton Freiburg für den Schutz der Opfer bereitstelle seien unzureichend. «Die Behörden tun nicht genug, überall in der Schweiz», fügte Spang an.

Vor rund einer Woche erschien der Ehemann des Opfers, bewaffnet mit einer Schrotflinte mit abgesägtem Lauf, am Arbeitsplatz seiner Frau, die Hausarbeiten erledigte. Nachdem er das Haus betreten hatte, schoss der 41-Jährige viermal auf seine Frau, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete.

Der Mann wurde vom 18. September bis zum 5. Dezember 2024 im Rahmen eines Verfahrens wegen häuslicher Gewalt inhaftiert, bevor er unter Auflagen freigelassen wurde. Zu diesen Auflagen gehörten ein Annäherungs- und Kontaktverbot, eine therapeutische Betreuung zur Gewaltbewältigung und eine Bewährungshilfe.

Staatsanwalt Fabien Gasser sprach am vergangenen Samstag vor den Medien von einem «tragischen und alptraumhaften» Fall. «Es ist ein Misserfolg», trotz der mit dem Mann geleisteten Arbeit, räumte Gasser ein.

Kommentare

Huldrych Ammann

Sie öffnen die Türe, lassen alle rein und verlangen dann, dass der Staat sie beschützt. Naiver geht nicht.

User #3168 (nicht angemeldet)

Theorie und Praxis leider allzu oft 2 paar Schuhe. Ein weiteres trauriges Beispiel wie naiv und wirklichkeitsfremd wir mit Kulturunterschieden umgehen. Mein tiefes Mitgefühl den Kindern.

Weiterlesen

Decathlon
46 Interaktionen
Achtung, Betrug!
Hakan Yakin
54 Interaktionen
FCB-König

MEHR GEWALT

Aufknacken eines Veloschlosses
2 Interaktionen
Platz für WC
krieg kongo
Unicef

MEHR AUS FRIBOURG

Mord
1 Interaktionen
Freiburg
Vacherin Fribourgeois
Doppeljubiläum
Jo-Siffert-Brunnen von Jean Tinguely
2 Interaktionen
In Freiburg
Freiburg
6 Interaktionen
Bis 2055