Leere Spitäler und Arztpraxen sollen sich wieder füllen
In Spitälern und Arztpraxen ist derzeit kaum etwas los. Viele Patienten haben Termine Behandlungen während der Coronakrise verschoben.
Das Wichtigste in Kürze
- Aus Angst vor einer Ansteckung haben viele Patienten ihre Arzttermine verschoben.
- Deshalb will der Kanton das Vertrauen der Bevölkerung in die Spitäler wieder steigern.
In Spitälern und Arztpraxen herrscht derzeit Flaute. Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben viele Patienten ihre Termine abgesagt oder verschoben. Mit einer Kampagne will der Kanton das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit der Spitäler und Praxen stärken.
Im Berner Inselspital etwa seien die derzeit noch 14 Covid-Patienten auf drei Stationen konzentriert. Dies erklärte Jonas Marschall, Chef Spitalhygiene am Freitag. Rund 1000 Betten seien im Moment noch nicht belegt.
«Unser Behandlungsangebot steht, wir können sehr viel mehr Patienten sehen.», sagte Marschall. Er ermunterte auch Patientinnen und Patienten, die Angst vor einem Spital- oder Arztbesuch haben: «Wir sind auch für solche Fragen da.»
Verunsicherung bei Patienten
Die mantraartig wiederholte Formel «bleibt zu Hause» habe bei vielen Patienten zu Verunsicherung geführt, sich in Behandlung zu begeben. So schilderte Eshter Hilfiker, Radiologin und Präsidentin der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.
Dieses Zögern berge bei Menschen, die ärztliche oder pflegerische Betreuung in Anspruch nehmen sollten, die Gefahr von längerfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Natürlich sei sie froh, «dass uns dank der bundesrätlichen Massnahmen Bilder wie in Italien erspart bleiben», räumte Hilfiker ein. Doch aufgrund des Behandlungsverzichts seien viele Patienten unterversorgt geblieben. Die negativen Folgen dieses Verhaltens seien erst in den kommenden Wochen abschätzbar.
Mit einer Plakat- und der Videoclip-Kampagne will der Kanton Bern die Leute ermuntern, ihre Arzt- und Spitaltermine wieder wahrzunehmen.