Medienexperte: «Krise der FPÖ ist die Stunde der Falschmeldungen»

Jeder muss sich vor Fake News in Acht nehmen, warnt ein Medienexperte. Gerade die Berichterstattung um die FPÖ Krise sei besonders anfällig.

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Nau - Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen über die Gefahr von «Fake News» im Internet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Grosse Ereignisse wie die FPÖ-Regierungskrise führen zu mehr Falschinformation.
  • Davor warnt der Medienexperte Bernhard Pörsken.
  • Der Leser müsse im Internetzeitalter «medienmündig» werden.

Wenn ein Wald brennt, eine Bombe explodiert oder ein explosives Video auftaucht, sind sie an vorderster Front mit dabei: Die Falschmeldungen. Davor warnt der Medienexperte Bernhard Pörksen, Professor der Universität Thübingen.

Fake News seien besonders ein Problem der sozialen Netzwerke, so Pörksen. Dort sei jeder medienmächtig, aber noch lange nicht medienmündig. «Fälschungen, Halbwahrheiten und Vermutungen» seien deshalb auf barrierefrei zugänglichen Plattformen besonders verbreitet.

Extreme Ereignisse wie die Regierungskrise in Österreich aber auch Naturkatastrophen oder Terroranschläge seien «die grosse Stunde der Falschmeldungen».

Herkunft von FPÖ Video offen

Früher hatten nur Journalisten über die Relevanz und Glaubwürdigkeit einer Information zu urteilen, bevor sie diese veröffentlichten. Heute müsse diese Erwägungen jeder und jede treffen, so Pörsken. Er empfiehlt, in jedem Fall die Quelle einer Information zu beachten.

Über die Quelle des heimlich gedrehten FPÖ Videos wird derzeit noch spekuliert. Kontrovers diskutiert wird auch, ob das Video überhaupt in den Medien hat veröffentlicht werden dürfen. Prominente Politiker empören sich über die Verletzung der Privatsphäre Straches.

Für Pörksen ist hingegen klar: «Hier überwiegt ganz klar das öffentliche Interesse.» Eine Verletzung der Privatsphäre Straches sei nicht gegeben. Zwar hätte laut Pörksen nicht jedes «bierselig formulierte Gerücht» veröffentlicht werden müssen. Das Video an sich sei aber ein «Triumph des Journalismus».

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Nau - Ganzes Interview mit Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen.