Mehr Heimköche: Wegen Corona kommt es zur Kartoffel-Knappheit
Die Schweizer kochen mehr zu Hause. Deshalb müssen mehr Kartoffeln importiert werden. Der Pommes-Konsum ging wegen der geschlossenen Restaurants zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kartoffel-Konsum ging wegen der Corona-Krise nach oben.
- Deshalb muss die Schweiz nun mehr importieren.
Raclette, Rösti oder Gschwellti: Wegen der Corona-Pandemie muss mehr zu Hause gekocht werden und das auch gerne mit Schweizer Speise-Kartoffeln: Nun werden die aber knapp. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat deshalb das Import-Kontingent vorübergehend erhöht.
Weil die Restaurants aufgrund der Pandemie seit Mitte Dezember geschlossen sind, müssen die Schweizer selber für ihr leibliches Wohl sorgen. Weil Speise-Kartoffeln anscheinend bei vielen auf dem Menüplan stehen, reicht die vorhandene Menge nun nicht mehr aus.
Deswegen dürfen vom 15. Mai bis am 30. Juni 5000 Tonnen mehr Speisekartoffeln importiert werden, wie dem Bundesblatt zu entnehmen ist. Das entspreche rund fünf Prozent der Jahres-Gesamtmenge, sagte BLW-Sprecherin Florie Marion am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Pommes-Konsum ging zurück
Solche Kontingent-Erhöhungen seien an und für sich nichts Aussergewöhnlich, wenn die Nachfrage für ein Landwirtschafts-Produkt höher sei als das Angebot. Sie kämen regelmässig vor, so zum Beispiel 2017, als die Apfelernte wegen Frostschäden im April um 35 Prozent einbrach.
Ganz anders sieht es derweil bei den Pommes-Frites-Kartoffeln aus: Da nicht mehr im Restaurant gegessen werden konnte, ging deren Konsum stark zurück, wie Marion sagte.