Mieses Wetter im Sommer verschärft Vitamin-D-Mangel

Während der Sommermonate kann Vitamin D getankt werden. Doch nicht beim aktuellen Wetter. Apotheker warnen.

Das aktuelle Wetter ist von Regen und wenig Sonnenschein geprägt. Ein Problem für die Vitamin-D-Produktion. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Während der Wintermonate leiden die meisten Schweizer an einem Vitamin-D-Mangel.
  • Im Sommer können durch die Sonne die Reserven aufgetankt werden.
  • Doch diesen Sommer macht das Wetter diesem Plan einen Strich durch die Rechnung.

Von wegen Sonne tanken!

Der Sommer in der Schweiz ist bisher eher durch trübe Tage, viel Regen und nur wenig Sonnenschein geprägt. Das kann den Vitamin-D-Mangel der Bevölkerung verschärfen! Denn weniger Sonne bedeutet weniger natürliche Vitamin-D-Produktion – Apotheker warnen.

Leo Grossrubatscher, Geschäftsleiter der Dr. Andres Apotheke in Zürich-Stadelhofen, sieht in diesem Sommer eine Fortsetzung der Winterproblematik.

Er sagt zu Nau.ch: «Grundsätzlich leiden alle Personen in der nördlichen Hemisphäre über die Wintermonate an einem Vitamin-D-Mangel. Wenn wir durch schlechtes Wetter nicht nach draussen gehen, zieht sich diese Situation natürlich auch in die Sommermonate.»

Das heisst: «Dass wir weniger Vitamin D aufnehmen und eher einem grösseren Mangelzustand ausgesetzt sind.»

Körper braucht «ausreichende Besonnung»

Hans Jürg Engel, Inhaber der Toppharm Rathaus Apotheke in Wettingen AG, betont die Rolle des Sonnenlichts für die Vitamin-D-Produktion: «Unser Körper kann einen Teil des benötigten Vitamin D3 selber produzieren, braucht dafür aber tatsächlich eine ausreichende Besonnung.»

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In den Sommermonaten genügen für Menschen mit hellem Hauttyp rund 15 Minuten Besonnung von Gesicht, Armen und Händen, so Engel.

«Je dunkler der Hauttyp, desto mehr Sonne brauchen wir, um ausreichend Vitamin D3 bilden zu können.»

Wetter kann Vitamin-D-Mangel verschärfen

Hier macht uns das aktuelle Wetter tatsächlich einen Strich durch die Rechnung. «Das bisherige Sommerwetter dürfte kaum zu hohen Vitamin-D3-Spiegeln geführt haben», sagt Engel.

Zwar sei dies für die meisten nicht problematisch, da Vitamin D auch über die Nahrung aufgenommen werden kann. «Allerdings kann sich natürlich ein bestehender Mangel verschärfen oder ein grenzwertiger Vitamin-D3-Spiegel zu einem Mangel verschlechtern.»

Trotz der widrigen Wetterverhältnisse haben beide Apotheken bislang keine auffällige Zunahme an Anfragen oder einen erhöhten Verkauf von Vitamin-D-Präparaten verzeichnet.

«Dem Vitamin D ist in den letzten Jahren immer mehr Beachtung geschenkt worden. Weshalb nicht mehr als in den letzten Jahren danach gefragt wird», sagt Grossrubatscher von der Dr. Andres Apotheke in Zürich-Stadelhofen.

Apotheken täglich mit Vitamin-D-Mangel konfrontiert

«Jedoch ist es ein ständiges Thema in unserer Beratung und wir haben praktisch täglich mehrmals damit zu tun», sagt er.

Engel von der Toppharm Rathaus Apotheke in Wettingen AG ergänzt: Bei Personen mit einem diagnostizierten Mangel werde die Winterdosierung manchmal im Sommer weitergeführt, welche in den Sommermonaten sonst gesenkt werde.

Die Auswirkungen eines Vitamin-D-Mangels sind vielfältig. Er kann das Gemüt, den Knochenhaushalt oder die Muskelkraft beeinträchtigen.