Pizolbahnen dank Finanzspritze von Kanton und Gemeinden gerettet
Die Pizolbahnen sind dank einer Finanzspritze von gut vier Millionen Franken von Kanton und Gemeinden gerettet. Die Gemeinde Pfäfers hat am Freitagabend als letzte von sechs Gemeinden einem Sanierungsbeitrag zugestimmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gemeinde Pfäfers war die letzte von sechs Gemeinden, die einem Sanierungsbeitrag für die Pizolbahnen zugestimmt hat.
- Damit ist die Finanzspritze für die Pizolbahnen durch Kanton und Gemeinden perfekt.
- Um die Bergbahnen zu retten werden Kanton und Gemeinden in den nächsten sechs Jahren über vier Mio. Franken berappen.
Die Pizolbahnen schreiben seit Jahren rote Zahlen. Probleme wie schneearme Winter und der starke Franken machten der Bergbahn im Sarganserland zu schaffen. Das Unternehmen leidet unter einem strukturellen Defizit von rund 850'000 Franken pro Jahr. Deshalb setzten die Bahnbetreiber letzten Frühling einen Hilferuf an Kanton und Gemeinden in der Region ab.
Um die Bergbahnen zu retten, werden der Kanton und sechs Gemeinden in den nächsten sechs Jahren insgesamt über vier Millionen Franken einschiessen. Damit die Finanzspritze zustande kam, brauchte es die Zustimmung aller Gemeinden. Bad Ragaz, Mels, Sargans, Vilters-Wangs und Wartau haben den Sanierungsbeiträgen bereits zugestimmt.
Innert sechs Jahren
Als letzte hat am Freitagabend die Bürgerversammlung von Pfäfers mit dem Budget einen Beitrag von rund 19'000 Franken pro Jahr gesprochen, wie Gemeindepräsident Axel Zimmermann gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte. Insgesamt zahlt Pfäfers in sechs Jahren 114'000 Franken an die Pizolbahnen.
Die Standortgemeinden Bad Ragaz und Vilters-Wangs steuern je rund eine Million Franken an die Sanierungskosten bei. Mels, Sargans, Wartau und Pfäfers zahlen zusammen rund eine Million Franken. Der Kanton unterstützt die Bergbahn mit maximal 900'000 Franken. Wie die Staatskanzlei bereits im vergangenen Herbst mitteilte, werde der Kanton danach keine weiteren Zuwendungen machen.
Wirtschaftlich bedeutend
Dass die öffentliche Hand der defizitären Bergbahn unter die Arme greife, sei vertretbar, argumentierte der Verwaltungsrat der Pizolbahnen AG. Die Bahn sei nicht irgendein privates Unternehmen, sondern diene der regionalen Wirtschaft und Bevölkerung und sei volkswirtschaftlich von Bedeutung. Für Arbeitnehmende, Gastronomen, Hoteliers, Zulieferer, Haus- und Wohnungsbesitzer sei der Betrieb der Bahnen existenziell.
Die Pizolbahnen betreiben 11 Anlagen, zwei Gondelbahnen, vier Sessel- und vier Schlepplifte und ein Förderband. Der Jahresumsatz beträgt knapp 7 Mio. Franken. Im Winter zählt das Skigebiet mit gut 40 Pistenkilometern rund 200'000 Gäste. Im Sommer werden rund 100'000 Gäste befördert.