SBB pfeift aus Versehen Tausende zum Schalter
«Weiterhin freie Fahrt!» Die SBB ruft junge Kunden per Mail dazu auf, ihr «seven25»-Abo am Schalter zu erneuern. Für Tausende erweist sich der Besuch als Frust.

Das Wichtigste in Kürze
- Die SBB informiert Tausende fälschlicherweise über ein günstigeres Abo.
- Jetzt entschuldigt sie sich für den Fehler und bedauert die Fehlinformation.
Früher Gleis7, später Seven25, heute «GA Night». Während sich der Name änderte, blieb das Angebot der SBB stets dasselbe: Bis 25-Jährige können zwischen 19 Uhr abends und 7 Uhr morgens ohne Grenzen im gesamten GA-Streckennetz reisen.
Wer das Abo einen Tag vor seinem 25. Geburtstag löst, kann vom Angebot auch im 26. Lebensjahr profitieren.
Die jüngste Umstellung zum «GA Night» brachte eine massive Vergünstigung mit: Statt wie bisher 390 Franken, kostet es nur noch 99 Franken pro Abojahr.
Das freute auch Nau.ch-Leserin und Seven25-Besitzerin Irene K.* : Sie wurde von der SBB darüber informiert, dass sie ihr Abonnement in das kostengünstigere umtauschen dürfe. «Ab heute kannst du in jeder bedienten Verkaufsstelle des ÖV dein seven25-Abo umtauschen», steht im Mail.

«Als ich die E-Mail im Postfach sah, freute ich mich riesig!», so Irene K, die das Geld gut gebrauchen kann.
Am SBB-Schalter folgt dann aber die Ernüchterung. So sagte der SBB-Mitarbeiter: «Es tut uns leid, das war ein Fehler der SBB. Sie hätten dieses Mail nicht bekommen sollen.»
Grund: Die Aktion richte sich nur an Personen unter 25 Jahren. Und Irene K.* ist schon 25.
Nau.ch hat bei der Bahngesellschaft nachgefragt. Diese bestätigt, dass «bei der Selektion des Mailings ein Fehler» unterlaufen sei.
«Es wurden fälschlicherweise auch Kunden angeschrieben, die bereits 25 Jahre als sind.» Man bedauere diesen Vorfall sehr und bitte, «die Fehlinformation zu entschuldigen».
SBB und ihre E-Mails
Brisant: Von den 20'000 seven25-Nutzenden seien rund 3000 schon 25-jährig. Damit haben sich Tausende SBB-Nutzer zu früh gefreut.
Irene K. schüttelt den Kopf: «Ich verstehe nicht, wie bei einem grossen Unternehmen ein solcher Fehler passieren kann.»
Es ist indes nicht der erste E-Mail-Fauxpas der SBB: Erst Anfang Mai lud die SBB versehentlich 13'000 Mitarbeiter zum Firmen-Apero ein.
Wenige Minuten später folgte die «Entschuldigung»: Die Einladung sei nur für wenige Büro-Mitarbeitende gedacht gewesen. Das sorgte für rote Köpfe.
*Name geändert