Schweizern im Ausland droht die Corona-Blockade
Der Bundesrat hat Schweizer Reisende am Montag dazu aufgerufen, sofort heimzukehren. Das EDA warnt nun, dass sie sonst irgendwo stranden könnten.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gilt seit Dienstag die ausserordentliche Lage.
- Der Bund warnt Schweizer Reisende, dass sie wegen der Coronakrise stecken bleiben könnten.
Das Coronavirus sorgt für eine weltweite Krise. Immer mehr Länder schliessen die Grenzen und rufen den Notstand aus. Auch in der Schweiz ist die ausserordentliche Lage seit Dienstag in Kraft.
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat an der Pressekonferenz am Montag Schweizer Reisende dazu aufgerufen, so schnell wie möglich heimzukehren. «Dieser Appell hat unterdessen wahrscheinlich und hoffentlich alle Schweizer Touristen erreicht», schreibt Pierre-Alain Eltschinger vom Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage. «Zuwarten birgt die Gefahr, irgendwo auf der Welt blockiert zu werden.»
Die Lage sei derzeit je nach Destination oder Land unterschiedlich. So könne man von Japan und Hongkong zum Beispiel noch relativ problemlos zurückfliegen. «In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Peru, ist dies aufgrund von geschlossenen Grenzen und unterbrochenen Fluglinien bedeutend schwieriger.»
Komme hinzu, «dass es in Peru aufgrund von Restriktionen schwierig bis unmöglich ist aus den Provinzen in die Hauptstadt Lima zu gelangen».
Reisende können sich nicht auf vom EDA organisierte Sonderflüge verlassen
Der Bund könne für allfällige Zusatzkosten nicht aufkommen. Reisende sollten sich an ihre Reiseversicherung wenden. Schweizer im Ausland könnten sich auch nicht einfach auf eine vom EDA organisierte Ausreise verlassen.
«Der Bund kann im Rahmen seiner Möglichkeiten und nach dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit Hilfe und subsidiäre Unterstützung leisten», so Eltschinger. Der Bund könne die Bestimmungen der lokalen Behörden nicht ignorieren und diese müssten von den Reisenden respektiert werden.
Es gebe aber Fälle, in denen Sonderflüge in Betracht gezogen werden könnten. «Entweder direkt vom EDA organisiert, wie im Fall des Kreuzfahrtschiffes ‹Grand Princess›. Oder in Zusammenarbeit mit Drittländern, wie bei zwei Rückflügen aus Wuhan nach Frankreich», erklärt Eltschinger.