SNB-Bankrat will Entwicklungen im Personalbereich im Auge behalten
Nach Diskriminierungsvorwürfen im Umgang mit Mitarbeitenden der SNB hat diese ihre Prozesse untersucht. Es kamen allerdings nur wenige Vorkommnisse ans Licht.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegen die SNB lagen Diskriminierungsvorwürfe im Umgang mit Mitarbeitenden vor.
- Nach Untersuchungen kamen nur wenige gravierende Geschehnisse ans Licht.
- Der Personalprozess wird trotzdem von externen Experten überarbeitet.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) räumt nach Diskriminierungsvorwürfen Fehler im Umgang mit Mitarbeitenden ein. Allerdings sind laut Bankratspräsidentin Barbara Janom Steiner nur wenige und keine gravierenden Vorkommnisse ans Licht gekommen. Die Personalprozesse sollen nun aber überarbeitet werden. Im Herbst hatte ein Bericht des Onlinemagazins «Republik» für Wirbel gesorgt.
Darin äusserten über ein Dutzend aktuelle und frühere SNB-Mitarbeiterinnen Vorwürfe zu Vorfällen rund um Sexismus, Mobbing und Lohndiskriminierung. Die Informantinnen prangerten anonym die Unternehmenskultur der Notenbank als «steinzeitlich» und «autoritär» an.
Alle Fälle seit 2014 wurden analysiert
Im Umgang mit Mitarbeitenden sei es bei der SNB tatsächlich zu Fehlern gekommen. Dies räumte Barbara Janom Steiner in einem «CH Media»-Bericht vom Dienstag ein. Der Bankrat habe alle seit 2014 dokumentierten Fälle analysiert. Dabei seien nur wenige und keine gravierenden Vorkommnisse ans Licht gekommen.
Von einem systemischen Versagen der Personalpolitik könne nicht gesprochen werden, fuhr Janom Steiner fort. Ende September hatte bereits SNB-Direktoriumspräsident Thomas Jordan vor den Medien von möglichen «Einzelfällen» gesprochen, denen «rigoros» nachgegangen werde. Mobbing, Sexismus oder irgendwelche Formen von Diskriminierung seien für die SNB «nicht akzeptabel», machte Jordan klar.$
Prozesse werden durch externe Experten validiert
Die SNB habe ihre Prozesse im Personalbereich in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Dies schreibt die SNB am Dienstag auf Anfrage von AWP. Dabei habe das Direktorium entschieden, die Prozesse und Strategien einer vertieften Analyse zu unterziehen. Danach werde diese durch externe Experten validiert.
Der Bankrat unterstütze die Arbeiten als Aufsichts- und Kontrollorgan und habe dazu einen Ausschuss gebildet, heisst es weiter. Den fünfköpfigen Ausschuss leitet Barbara Janom Steiner.