Nur selten sind passierende Kometen mit blossem Auge beobachtbar: Nun nähert sich Tsuchinshan-Atlas. Nächste Woche soll er zu sehen sein.
Komet
Der Komet Tsuchinshan-Atlas soll bald mit blossem Auge zu sehen sein. - KEYSTONE/Anthony Anex

Nur selten sind passierende Kometen mit blossem Auge beobachtbar: Nun nähert sich Tsuchinshan-Atlas. Die beste Sicht auf ihn dürfte man Mitte Oktober haben – wenn man weiss, wo man hinschauen muss.

Der kosmische Besucher stammt aus den äussersten Weiten des Sonnensystems und wird von der Schweiz aus bald mit blossem Auge gut beobachtbar sein. Der Komet Tsuchinshan-Atlas – auch C/2023 A3 genannt – nähert sich zurzeit der Erde.

Wann ist die beste Beobachtungszeit?

Noch ist seine Beobachtung eher etwas für versierte Hobby-Astronomen. Ab Beginn der Woche und bis zum Wochenende könnten sie den Himmelskörper im Osten kurz vor Sonnenaufgang erspähen, wobei die Sicht von Tag zu Tag besser wird.

Denn der Komet kommt näher: Ab dem 5. oder 6. Oktober verschwindet er Fachleuten zufolge allerdings vom Morgenhimmel und zieht für einige Tage dicht an der Sonne vorbei, bevor er dann am Abendhimmel wieder auftaucht.

Etwa ab dem 11. Oktober sollte der Besucher vom deutschen Sprachraum aus mit blossem Auge gut erkennbar sein – dabei sollte man in der Abenddämmerung freie Sicht nach Westen haben, möglichst von einem dunklen Standort aus.

Ein spektakulärer Anblick

Weil der Komet gerade die Sonne passiert hat und daher viel Material verdampft, könnte sein Schweif besonders ausgeprägt sein.

Am besten dürfte der Anblick im Zeitraum vom 12. bis 14. Oktober sein. Am 13. erreicht die Bahn des Kometen ihren erdnächsten Punkt mit etwa 70 Millionen Kilometern Abstand – das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne.

In der Schweiz öffnen am Tag der Astronomie am 19. Oktober mehrere Sternwarten ihre Pforten und helfen auch bei der Beobachtung von Tsuchinshan-Atlas.

Ab November lasse sich der Besucher vermutlich nicht mehr mit blossem Auge erkennen.

Unsicherheit über Beobachtbarkeit

Wie gut die Beobachtbarkeit tatsächlich sein wird, können die Fachleute allerdings nicht völlig sicher vorhersagen.

Entdeckt wurde Tsuchinshan-Atlas Anfang 2023. Der Name stammt von den Teleskopanlagen in China und Südafrika, die ihn zuerst erspäht hatten.

Der Himmelskörper zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die – wenn überhaupt – erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen. Der Besucher stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äussersten Rand des Sonnensystems. Eine vergleichbare Helligkeit wie Tsuchinshan-Atlas hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3).

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