Sozialhilfe-Ausgaben gehen zum vierten Mal in Folge zurück
Am Freitag wurde die Sozialhilfestatistik veröffentlicht. Die Sozialhilfequote fällt so niedrig wie noch nie aus.
Im Jahr 2022 sind die Zahlungen für die Sozialhilfe zum vierten Mal in Folge zurückgegangen. Die Nettoausgaben beliefen sich auf 2,5 Milliarden Franken – ein Minus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Sozialhilfequote war mit 2,9 Prozent so tief wie noch nie.
Das ist den jüngsten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) aus der Sozialhilfestatistik zu entnehmen, die am Freitag veröffentlicht wurden. Die Nettoausgaben für die wirtschaftliche Sozialhilfe nahmen demnach seit 2019 laufend ab.
Positive Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation
Die nominale Abnahme um 253 Millionen Franken im Jahr 2022 ist die stärkste seit Jahren. Der Rückgang hängt laut BFS eng mit der geringeren Zahl Sozialhilfebeziehender (-3,1 Prozent) und den rückläufigen durchschnittlichen jährlichen Nettoausgaben pro Bezieher (-6,2 Prozent) zusammen.
Die rückläufigen Sozialhilfeausgaben haben laut den Statistikern mehrere Gründe. Einerseits sei die Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation günstig gewesen. Andererseits habe die Covid-19-Pandemie 2022 keine direkten Auswirkungen auf die Sozialhilfeausgaben gehabt.
Mehr Ausgaben bei Ergänzungsleistungen
Insgesamt entsprechen die Ausgaben von 2,5 Milliarden Franken für wirtschaftliche Sozialhilfe einem Anteil von 1,2 Prozent an den Gesamtausgaben für alle Sozialleistungen, wie das BFS weiter schrieb. Diese beliefen sich gemäss Gesamtrechnung im Jahr 2022 auf 207,8 Milliarden Franken.
Mehr Geld wurde für die Ergänzungsleistungen (EL) ausgegeben. Das Plus gegenüber dem Vorjahr betrug laut BFS 51 Millionen Franken respektive 0,9 Prozent. Insgesamt wurden im Jahr 2022 wurden 5,5 Milliarden Franken an EL ausgerichtet.
Über alles gesehen gingen die Ausgaben der öffentlichen Hand für armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen um 207 Millionen Franken auf 8,6 Milliarden Franken zurück, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 2,4 Prozent entspricht. Insgesamt bezogen rund 800'000 Personen – also 9,2 Prozent der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz – mindestens eine solche Leistung.