SRF wehrt sich gegen Vorwurf der einseitigen Berichterstattung

Die No-Billag-Initiative ist in den Medien bereits jetzt aussergewöhnlich präsent. Die Berichterstattung sei aber wenig ausgewogen, zeigt eine Analyse der Uni Zürich. Den Vorwurf der einseitigen Berichterstattung will die SRG nicht auf sich sitzen lassen.

Die Angebote der SRG sollen laut Analyse der Uni Zürich einseitig über die No-Billag-Initiative berichtet haben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uni Zürich hat 377 Medienbeiträge zur No-Billag-Initiative ausgewertet.
  • Die Analyse zeigt: In zwei Dritteln der untersuchten Medien wurde negativ über die Initiative berichtet.
  • Das SRF hält in einer Stellungnahme fest, dass ausgewogen über No-Billag berichtet wurde.

Über die No-Billag-Initiative wurde bereits überdurchschnittlich oft in den Medien berichtet, zeigt die Analyse des Forschungsinstituts Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Uni Zürich.

No-Billag sei bisher bereits fünfzehn mal mehr im Rampenlicht gestanden, als damals die Durchsetzungsinitiative. Gründe dafür vermutet die Uni Zürich darin, dass die Initiative die Medien direkt betrifft und emotional aufgeladen wird.

Konkret sind zwischen Ende Oktober und Mitte Dezember 377 Medienbeiträge zum Thema No-Billag erschienen. Diese hat die Uni Zürich ausgewertet und ist zum Schluss gekommen: In zwei Dritteln der untersuchten Medien wurde negativ über die Initiative berichtet.

Die Darstellung zeigt die Resonanz und die Tonalität, welche die «No Billag»-Initiative pro Medium erzielt. Der Tonalitätsindex kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv) bis -100 (ausschliesslich negativ) annehmen (n = 377 Beiträge). - UZH

Die SRG-Angebote berichteten über die Initiative vergleichsweise wenig. Die Tonalität fiel laut Analyse aber aussschiesslich negativ aus, heisst: In den Berichten kamen hauptsächlich die Gegner zu Wort.

Das lässt SRF nicht auf sich sitzen

Wie bei jeder anderen Vorlage auch, würden die Angebote der SRG die Folgen einer Annahme der Initiative aufzeigen, schreibt SRF in einer Stellungnahme.

Zur Analyse heisst es weiter, dass diese selbstverständlich stark vom Zeitrahmen beeinflusst werde. So hätten zum Beispiel die «Tagesschau» und auch «SRF News» am 25. Oktober 2017, also fünf Tage vor Beginn des Untersuchungszeitraums, in einem Beitrag über den Gewerbeverband drei Befürworter der No-Billag-Initiative zu Wort kommen lassen.

Die Tonalität der SRG-Angebote sei somit keineswegs nur negativ, wird in der Stellungnahme festgehalten. Und: Die Analyse während eines definierten Zeitrahmens sei keine abschliessende Bilanz zur gesamten Berichterstattung über die No-Billag-Initiative.