Staatsverschuldung: Finanzverwaltung rechnet mit hohem Anstieg
Die Finanzverwaltung rechnet mit einem hohen Anstieg der Staatsverschuldung. Das Defizit dürfte 3,5 Prozent des BIP erreichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss der ESV steigt die Staatsverschuldung in diesem und im nächsten Jahr.
- Im letzten Jahr kam es wegen der Corona-Pandemie zu hohen Steuerausfällen beim Bund.
- Die öffentlichen Finanzen bleiben trotz allem in einer soliden Verfassung.
Wegen der Corona-Krise erwartet die Eidg. Steuerverwaltung (ESV) in diesem und im nächsten Jahr einen deutlichen Anstieg der Verschuldung von Bund, Kantonen und Sozialversicherungen. Trotzdem blieben die öffentlichen Finanzen nach wie vor in einer soliden Verfassung.
2019 hatten die öffentlichen Haushalte mit einer Überschussquote des BIP von 1,4 Prozent noch das beste Ergebnis seit 2008 erzielt. Dies teilte die ESV am Dienstag gemäss den provisorischen Resultaten mit. Sowohl Bund, als auch die Kantone und die Sozialversicherungen erzielten Überschüsse.
Pandemie führte zu hohen Steuerausfällen
Doch im letzten Jahr führte die Pandemie zu hohen Steuerausfällen beim Bund. Zusammen mit den stark gestiegenen Ausgaben in den meisten Teilsektoren resultierte ein Defizit von 2,6 Prozent des BIP. Die Kosten für die finanzpolitischen Massnahmen auf Bundes- und Kantonsebene beliefen sich auf rund 17 Milliarden Franken.
Für das laufende Jahr erwartet die ESV unter anderem wegen der Härtefallmassnahmen zusätzliche Kosten von 23 Milliarden für den Gesamtstaat. Das Defizit dürfte damit 3,5 Prozent des BIP erreichen.
Deswegen müsse für 2021 gemessen an der Fremdkapitalquote mit einem Anstieg der Schuldenquote auf 45,7 Prozent des BIP gerechnet werden. Trotzdem bleibe die Quote der Staatsverschuldung der Schweiz im internationalen Vergleich tief.