Stadt-Zürcher Kinder müssen jetzt aufs Land ins Gymi
Nicht alle Zürcher Gymi-Schüler können die Schule besuchen, die sie wollen. Einige müssen von der Stadt aufs Land, denn die städtischen Schulen sind überlastet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich gibt die Schulzuteilung nach der bestandenen Gymi-Prüfung zu reden.
- Einige Jugendliche können nicht die Schule besuchen, für die sie sich angemeldet haben.
- Ein Mädchen muss etwa vom rechten Zürichsee-Ufer in die Kantonsschule nach Uster.
Die sogenannte Schulzuteilung der Zürcher Gymnasien sorgt bei einigen Jugendlichen und deren Familien in diesem Jahr für besonders viel Ärger. Es gibt zahlreiche Fälle, in denen Schülerinnen und Schüler, die die Aufnahmeprüfung bestanden haben, nicht in jene Schule aufgenommen wurden, in die sie eigentlich wollten.
Brisant: Der Schulweg beträgt deshalb teilweise neu bis zu einer Stunde!
Das «SRF Regionaljournal Zürich Schaffhausen» berichtet von mehreren ihnen bekannten Fällen, wo Familien sich mit diesen Umständen arrangieren müssen. So meint etwa eine Mutter einer betroffenen Jugendlichen: «Wir wohnen in Wiedikon in der Stadt Zürich und unsere Tochter soll nun nach Uster ins Gymnasium.»
Eine andere Mutter erklärte, ihre Tochter solle vom rechten Zürichsee-Ufer in die Kantonsschule nach Uster. Mit dem ÖV dauert dies pro Weg eine Stunde. «Das finden wir nicht zumutbar.»
Besonders städtische Schulen sind überlastet
Niklaus Schatzmann, Chef des Zürcher Mittelschul- und Berufsbildungsamts, kann laut dem Bericht noch nicht sagen, wie viele Eltern in diesem Jahr unzufrieden sind mit der Schulzuteilung. Im letzten Jahr waren demnach ungefähr 280 Schülerinnen und Schüler betroffen. Sie konnten nicht jene Schule besuchen, für die sie sich eigentlich angemeldet haben.
Laut Schatzmann sei in diesem Jahr besonders spürbar, dass die städtischen Schulen sehr voll seien. Auch hätten sich viele Jugendliche für ein Profil angemeldet, das nicht an allen Schulen angeboten wird. Besonders das musische und das mathematisch-naturwissenschaftliche seien betroffen.
Er zeigt Verständnis für den Ärger gewisser Eltern und Jugendlicher und gibt sich hoffnungsvoll: «Häufig finden wir eine gute Lösung». Diese Aussage wird von Zahlen gestützt, laut dem Bericht wehren sich pro Schuljahr lediglich zwischen null und zwei Eltern auf juristischem Weg gegen die Zuteilung.
Ausserdem soll sich die Situation im nächsten Jahr verbessern. Auf das Schuljahr 2023/2024 sollen mehr Plätze in Gymnasien zur Verfügung stehen. Damit will man der wachsenden Nachfrage gerecht werden.