Stadtzürcher Grüne fordern eine städtische Krankenkasse

Zürcher Grüne schlagen vor, eine öffentlich-rechtliche Krankenkasse zu gründen.

Die Grünen schlagen vor, dass Zürich eine eigene, öffentlich-rechtliche Krankenkasse gründet, die ohne teure Werbung auskommt. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Stadt Zürich soll eine eigene Krankenkasse ins Leben rufen – ohne teure Werbe- und Marketingmassnahmen. Dies schlagen die Grünen in einem Postulat vor, das am Donnerstag publiziert wurde.

Bei den heutigen Krankenkassen liege vieles im Argen, schreiben die Grünen in ihrem Vorstoss. Die Kassen würden sich um junge, gesunde Versicherte streiten, während ältere oder kränkere Versicherte mit möglichst schlechtem Service vergrault würden.

Gleichzeitig würden die Kosten für Werbung und Marketing von Jahr zu Jahr steigen, was den Versicherten herzlich wenig bringe. Die Stadt Zürich solle deshalb eine öffentlich-rechtliche Kasse schaffen, die auf Telefonmarketing und Werbung verzichte. Die Kosteneinsparungen sollten an die Versicherten weitergegeben werden.

Kosteneinsparungen direkt an Bürger

Es sei folgerichtig, wenn neben den privaten Kassen auch ein staatliches Versicherungsangebot zur Wahl stehen würde, finden die Grünen. Ob sich der Stadtrat mit dem Thema befassen wird, entscheidet sich in einer der kommenden Parlamentssitzungen, wenn das Thema auf die Traktandenliste kommt.

Auch auf Landesebene war eine staatliche Krankenkasse schon Thema. Bei einer Volksabstimmung im Jahr 2014 lehnte das Stimmvolk die Einführung einer staatlichen Krankenkasse jedoch ab.

Eine repräsentative Umfrage vom Juni dieses Jahres zeigte aber, dass mittlerweile 65 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer die Abschaffung der heutigen Krankenkassen befürworten, dies vor allem wegen der steigenden Prämien.