Strom wird teurer in Bern und billiger in der Region Bern-Solothurn

Die Stadt Bern erhöht die Stromtarife, während andere Schweizer Regionen ihre Preise senken.

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In der Stadt Bern wird der Strom im kommenden Jahr teurer. Die Tarife für Privathaushalte steigen um rund fünf Prozent, wie der Gemeinderat der Stadt Bern und Energie Wasser Bern (EWB) am Freitag mitteilten.

Bislang waren durchschnittlich 29.90 Rappen pro Kilowattstunde zu zahlen, neu werden es 31.43 Rappen sein. Ungedeckte Beschaffungskosten aus den vergangenen Jahren machten die höheren Tarife nötig, heisst es.

Der Krieg in der Ukraine habe ab 2022 zu grossen Verwerfungen auf den Energiemärkten geführt. Im ersten Winter nach Kriegsbeginn habe man zu Höchstpreisen Energie einkaufen müssen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Preissprünge konnten bisher vermieden werden

In den letzten Jahren hätten sich die Preise – auch dank des hohen Anteils an Eigenproduktion – im schweizweiten Mittelfeld bewegt, schrieben der Gemeinderat und Energie Wasser Bern. Grosse Preissprünge habe man verhindern können. Nun gehe es darum, die Unterdeckung aus den vergangenen Jahren zu kompensieren.

Anders sieht es bei der Genossenschaft Elektra aus Jegenstorf aus. Sie versorgt rund 40'500 Menschen in den Kantonen Bern und Solothurn.

Nach zwei Jahren mit stark gestiegenen Strompreisen könne sie den Preis eines durchschnittlichen Haushalts nächstes Jahr um 3,2 Rappen pro Kilowattstunde reduzieren, teilte sie am Freitag mit. Sowohl die Kosten für die Energiebeschaffung wie auch für die Systemdienstleistungen von Swissgrid und für die Winterstromreserve seien gesunken.

Andere Regionen senken ihre Tarife

Tiefere Stromtarife kündigte am Freitag auch die Freiburger Groupe E an. Der Preis pro Kilowattstunde werde sich nächstes Jahr auf durchschnittlich 27.75 Rappen belaufen, was einer Senkung von gut elf Prozent entspreche.

Zur Begründung verweist auch die Groupe E auf die Entspannung an den europäischen Strommärkten, den Rückgang der Netzkosten und die geringeren Kosten für die nationalen Stromreserven. Die Groupe E mit Sitz in Granges-Paccot FR versorgt 400'000 Menschen in den Kantonen Freiburg, Neuenburg, Waadt und Bern.