Armee: Orientierungstag soll auch für Frauen Pflicht werden
Um Armee und Zivilschutz mit genügend Personal zu versorgen, sollen alle Schweizerinnen ebenfalls an den Orientierungstag müssen.
Das Wichtigste in Kürze
- Armee und Zivilschutz haben zu wenig Personal.
- Bei der Dienstpflicht soll es vorläufig keine Änderung geben, so der Bundesrat.
- Hingegen soll der Orientierungstag für Schweizerinnen obligatorisch werden.
Sowohl bei der Armee als auch beim Zivilschutz werden die Sollbestände kaum mehr erreicht. Sorgen machen dem VBS, aber auch dem Parlament, insbesondere die «vorzeitigen Abgänge», sprich die Übertritte in den Zivildienst.
Deshalb hat das VBS Lösungen gesucht, von denen zwei weiterverfolgt wurden: Die «Sicherheitsdienstpflicht», eine Zusammenlegung von Zivilschutz und Zivildienst in einer neuen Organisation. Oder die «bedarfsorientierte Dienstpflicht», die die Dienstpflicht auf Frauen ausdehnt. Da doppelt so viele Dienstpflichtige wiederum zu viele wären, würde nur nach Bedarf rekrutiert.
Keine Dienstpflicht, aber Orientierungstag
Gemäss dem Bericht, den VBS-Chefin Viola Amherd heute vorstellt, würden beide Varianten die Bestandesprobleme von Armee und Zivilschutz lösen. Auch würden beide gleich viele Kosten verursachen: 900 Millionen für Unterkünfte und Infrastruktur und sowie jährliche Aufwände von ebenfalls 900 Millionen.
Der Bundesrat will sich diesbezüglich aber noch nicht festlegen. Die Variante «Sicherheitsdienstpflicht» soll aber im Rahmen des Projekts «Entflechtung 27 – Aufgabenteilung Bund-Kantone» weiterverfolgt werden. Zudem soll eine Beteiligung von Ausländern an der Dienstpflicht geprüft werden.
Hingegen soll ein obligatorischer Orientierungstag für Schweizerinnen eingeführt werden. Dieser soll wie bei den Männern Einblick in die Möglichkeiten und Chancen in der Armee und im Zivilschutz bieten. Davon erhofft sich der Bundesrat, dass sich mehr Frauen für einen freiwilligen Dienst entscheiden. Auch verbessere sich so die Chancengleichheit der Geschlechter.
Für den obligatorischen Orientierungstag für Frauen ist eine Verfassungsänderung nötig. Das VBS soll nun bis Ende 2025 eine Vernehmlassungsvorlage ausarbeiten.