Swiss streicht wegen Coronavirus alle China-Flüge

Nach British Airways ziehen nun auch die Lufthansa und die Swiss nach. Die Fluggesellschaften streichen ebenfalls alle Flüge nach China.

Die Tochtergesellschaft der Lufthansa SWISS streicht alle Flüge nach China. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bisher wurden in der Schweiz 50 Verdachtsfälle auf das Coronavirus abgeklärt.
  • Bestätigt wurde eine Ansteckung hierzulande bislang nicht.
  • Die Swiss trifft nun Sicherheitsvorkehrungen und streicht alle Flüge nach China.

Nach British Airways ziehen auch die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaft Swiss die Reissleine und streichen alle Flüge nach China. Die zuständige Mediensprecherin bestätigt dies gegenüber Nau.ch: «Ich kann Ihnen mitteilen, dass SWISS aufgrund des Coronavirus ihre Flüge von und nach Peking und Shanghai bis zum 9. Februar aussetzen wird. Hongkong wird weiter wie geplant angeflogen».

Die geplanten Destinationen in China werden am morgigen Donnerstag noch ein letztes Mal von der SWISS angeflogen, so die Mediensprecherin. Somit bieten sie Passagieren und Personal ihren geplanten Flug wahrzunehmen.

50 Verdachtsfälle

Bis heute Mittwochmittag wurden in der Schweiz rund 50 Verdachtsfälle auf das Coronavirus abgeklärt. Allerdings waren keine der untersuchten Patienten mit der neuartigen Lungenkrankheit infiziert.

Daniel Dauwalder vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) nannte diese Zahl mit Stand Mittwochmittag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Näheres zu den Verdachtsfällen, etwa aus welchen Kantonen die getesteten Personen stammten, gibt das BAG nicht bekannt. Auch zur Frage, wie viele noch in Abklärung seien, sagte Dauwalder nichts. Es sei ein laufender Prozess.

Verdachtsfälle in Basel

Ein Verdachtsfall auf das Coronavirus im Universitätspital Basel hat sich bis am Mittwochmorgen nicht bestätigt. Allerdings gibt es nun wiederum zwei neue Verdachtsfälle – einen erneut in Basel und einen weiteren in Einsiedeln SZ.

Plakate am Flughafen Tegel weisen auf die Gefährdung durch das Coronavirus hin. - dpa

Im Universitätsspital Basel gab es bis Mittwochmorgen einen Verdachtsfall auf das Coronavirus. Nun gibt das Universitätsspital Basel Entwarnung: Die Person, die am Montag ins Spital eingetreten war, ist nicht mit dem neuartigen Virus aus China infiziert.

Allerdings gibt es inzwischen einen neuen Verdachtsfall im Universitätsspital Basel, wie Sprecher Nicolas Drechsler am Mittwochmorgen der Nachrichtenagentur der Keystostone-SDA sagte. Wann die Resultate der Analyse dieses Falls vorliegen werden, war unklar.

Patient von Einsiedeln war kürzlich in Hongkong

Auch im Spital von Einsiedeln SZ gibt es einen Verdachtsfall: Wie das «Höfner Volksblatt» schreibt, sei dort ein Mann in Behandlung, der entsprechende Symptome aufweise und sich kürzlich in Hongkong aufgehalten habe. Es wird derzeit in Genf untersucht, ob der Patient mit dem Coronavirus infiziert ist.

Auch im Spital Einsiedeln gibt es einen Verdachtsfall auf das Coronavirus. - Keystone

Bereits vergangene Woche verzeichnete das Universitätsspital Basel einen Verdachtsfall, der sich nicht bestätigt hatte.

Auch für die zwei Verdachtsfälle im Zürcher Triemlispital war am Dienstagmorgen Entwarnung gegeben worden. In der Schweiz gibt es bisher keine bestätigten Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus.

British Airways fliegt nicht mehr nach China

Die Krankheit ist in Europa bereits angekommen – in Deutschland gibt es vier bestätigte Fälle. Die britische Fluggesellschaft British Airways reagierte prompt: Heute Mittwochmorgen liess sie verlauten, ab sofort keine Flüge nach China mehr anzubieten.

Nun fordert er von British Airways einen Schadenersatz von fünf Millionen Pfund (rund 5,7 Millionen Franken). (Archivbild) - EPA

Die Swiss dagegen erklärte, keine Verbindungen wegen der Krankheit zu streichen, die Lage jedoch im Auge zu behalten.

Virus in australischem Labor nachgezüchtet

Heute Mittwoch wurde zudem ebenfalls bekannt, dass das Coronavirus in einem australischen Labor erstmals nachgezüchtet werden konnte.

In einem australischen Labor wurde das Coronavirus nachgezüchtet (Symbolbild). - Keystone

Damit ist der Weg für die Entwicklung eines Gegenmittels geebnet. Forscher hoffen, dass innerhalb von zwei Monaten ein Impfstoff entwickelt werden kann, wie die «Daily Mail» schreibt.