Wallis startet Kampagne gegen häusliche Gewalt
Mit einer Sensibilisierungs- und Präventionskampagne will der Kanton Wallis die Tabuisierung der häuslichen Gewalt brechen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Wallis startet eine Kampagne gegen häusliche Gewalt.
- Die Kampagne richtet sich an beide Geschlechter und möchte die Tabuisierung beenden.
Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt ist im Wallis auf dem Vormarsch. Mit einer Sensibilisierungs- und Präventionskampagne will der Kanton die Tabuisierung des Themas brechen.
Die Kampagne beginnt am 26. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen. Sie läuft bis zum 9. Dezember in den sozialen Netzwerken, in den Medien und im öffentlichen Raum, wie der Kanton Wallis am Montag mitteilte.
Das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie, das diese Kampagne lanciert hat, hat sich für eine direkte Botschaft entschieden. Die Models auf den Plakaten tragen T-Shirts mit provokativen Slogans, die auf häufige häusliche Gewaltsituationen hinweisen.
«Ich kam zu spät, so schlug er mich»
Zum Beispiel: «Ich kam zu spät, so schlug er mich» oder «Gestern Abend hatte ich keine Lust, aber er hat mich gezwungen». Für betroffene Männer gibt es Plakate mit Sprüchen wie etwa «Sie kontrolliert alle meine Handlungen».
Die Kampagne richtet sich an beide Geschlechter. Die Mehrheit der Opfer von häuslicher Gewalt sind zwar Frauen. Doch in 28 Prozent der gemeldeten Fälle sind Männer betroffen.
Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt hat im Wallis in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Im Jahr 2013 wurden 715 Fälle gemeldet. 2017 Jahr waren es 913. Die Polizei rückte 2013 243 Mal aus, im vergangenen Jahr 328 Mal.