Kanton Wallis will seine Spitäler massiv unterstützen
Die Walliser Kantonsregierung schlägt eine Rahmenbürgschaft von 294 Millionen Franken für das Spital Wallis vor.

Die Walliser Kantonsregierung will dem Spital Wallis massiv unter die Arme greifen. Sie schlägt dem Grossen Rat eine Rahmenbürgschaft in Höhe von 294 Millionen Franken vor, zusätzlich zu den bereits zugesagten 400 Millionen Franken.
Der Gesamtbetrag der laufenden und künftigen Investitionen des Spital Wallis (HVS) beläuft sich auf rund eine Milliarde Franken, wie der Kanton am Dienstag mitteilte. Er umfasst insbesondere den Umbau und die Erweiterung der Spitäler Brig und Sitten, die Anschaffung neuer medizinisch-technischer Geräte, die Umsetzung des Psychiatriekonzepts und die Anpassung an die Normen zur Erdbebensicherheit.
Um diese Investitionen zu ermöglichen, schlägt der Staatsrat vor, dem Spital Wallis eine zusätzliche Rahmenbürgschaft in Höhe von 294 Millionen Franken zu gewähren. Davon sind rund 78 Millionen Franken zur Finanzierung der Teuerung und der zusätzlichen Kosten im Zusammenhang mit den Spitalbauten vorgesehen.
Die Finanzierung der Erdbebensicherheit bestehender Gebäude soll über das reguläre Budget der Dienststelle für Gesundheitswesen sichergestellt werden. Der Staatsrat sieht zudem vor, dem HVS eine Subvention in Höhe von maximal 70 Millionen Franken zu gewähren, um die Kosten für Abschreibungen und Zinsen der neuen Kredite zu decken. Damit will er gewährleisten, dass die Spitaleinrichtung ihre Kredite zurückzahlen und neue Investitionen tätigen kann.
Kantonsregierung plant kantonalen Immobilienfonds für das Spital Wallis
Schliesslich wird die Kantonsregierung dem Grossen Rat die Schaffung eines kantonalen Immobilienfonds Gesundheit vorschlagen, mit dem die 89 Gebäude des HVS schrittweise zusammengelegt werden können.
Das Krankenversicherungsgesetz (KVG) sieht vor, dass Investitionen durch die Tarife gedeckt werden. Das HVS erwirtschafte jedoch nicht genügend Marge, um die laufenden hohen Investitionen zu finanzieren.
Ohne geeignete Massnahmen könnte es im Laufe des Jahres 2026 in einen Liquiditätsengpass geraten, schreibt der Kanton. Diese Finanzierungsschwierigkeiten seien auf die gestiegenen Baukosten, die Marktbedingungen, aber auch auf die unzureichenden Spitaltarife zurückzuführen, die viele Spitäler in eine schwierige finanzielle Lage bringen würden.