Wetter: BLS enttäuscht über Thunerseepegel-Absenkung
Seit Kurzem schippert die BLS wieder im Normalbetrieb über den Thunersee. Jetzt liegt die Flotte schon wieder vor Anker: Der Kanton hat den Seepegel abgesenkt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kanton Bern senkt den Seepegel des Thunersees in Erwartung grosser Regenmengen ab.
- Ein solches Vorgehen ist aussergewöhnlich und passiert nur alle paar Jahre.
- Die BLS, die erst seit weniger als zwei Wochen wieder normal fahren darf, ist enttäuscht.
Schwierige Tage für die Schifffahrt auf dem Thunersee: Erst seit dem 26. Juni ist die Maskenpflicht auf dem Aussendeck aufgehoben und das Bordrestaurant darf wieder Gäste empfangen. Jetzt, nicht einmal zwei Wochen später, liegen die Schiffe schon wieder vor Anker.
Grund dafür ist der Wasserstand des Thunersees. Dieser ist aktuell so tief, dass die Kursschiffe nicht mehr fahren können. Schuld ist das Wetter: Der Kanton Bern hat den Pegel des Sees prophylaktisch abgesenkt, weil er in den nächsten Tagen grössere Regenmengen erwartet.
BLS ist «enttäuscht»
«Nachdem sich durch die Aufhebung der Maskenpflicht auf den Aussendecks eine gewisse Normalisierung für die Schifffahrt abgezeichnet hat, ist es nun umso enttäuschender, dass wir auf dem Thunersee nicht fahren können», sagt Stefan Locher von der BLS.
Der Pegelstand zeigt aktuell einen Wert von 557,65 m ü. M. an. Bei diesem Pegelstand sei die Schifffahrt auf dem See zwar grundsätzlich noch möglich, erklärt Bernhard Wehren. Er ist für die Gewässer- und Seenregulierung im Kanton zuständig.
«Da aktuell aber gleichzeitig auch noch der Hochwasserentlastungsstollen in Thun weitgehend geöffnet ist, ist der Pegel im Bereich der Schiffländten beim Bahnhof in Thun abgesunken. Deshalb musste die Schifffahrt eingestellt werden.»
Wetter: Aussergewöhnliche Situation
Eine Prognose, wie lange es dauert, bis der See sich wieder füllt, wollen weder die BLS noch das AWA wagen. Die Schifffahrt bleibt bis auf Weiteres eingestellt. Man stehe miteinander im Austausch und wolle schnellstmöglich das weitere Vorgehen definieren, heisst es von beiden Seiten. Vieles ist vom Wetter in den kommenden Tagen abhängig.
Dass der Seepegel ausgerechnet jetzt abgesenkt werden muss, ist reines Pech. «Eine solche Situation kommt relativ selten vor», sagt Wehren. In den zwölf Jahren Stollenbetrieb sei es bisher nur zwei- bis dreimal nötig gewesen.
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