René Weiler: «Ich wollte mit Luzern YB und Basel angreifen»
Beim 6. Gipfeltreffen spricht René Weiler über seinen einst geplanten Angriff auf YB und Basel. Rückblickend sieht er seine Zeit beim FCL als «Missverständnis».
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Nau - Im sechsten Nau-Gipfeltreffen ist Fussballtrainer René Weiler zu Gast.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Nau-Gipfeltreffen ist diesmal René Weiler zu Gast
- Im ersten Teil spricht über seine Zeit beim FC Luzern und seine weiteren Ambitionen.
- Ebenfalls zu Gast auf dem Üetliberg ist FC-Zürich-Verteidigerin Riana Fischer.
Die Zeit beim FC Luzern wird René Weiler so bald nicht vergessen. Gross waren die Pläne – sogar ein Angriff auf YB und den FC Basel schien in seiner Dreijahresplanung in Reichweite. Stattdessen war nach nur etwas mehr als einem halben Jahr wieder Feierabend.
«FCL war ein Missverständnis»
Auf seine Zeit beim FCL blickt Weiler, der noch bis zum Sommer 2021 unter Vertrag steht, nüchtern zurück. «Es war ein Missverständnis», urteilt der 45-Jährige.
Beim Nau-Gipfeltreffen spricht er über sein Engagement in Luzern und was er in seiner Freizeit macht. Und neben dem Gastspiel im Restaurant Uto Kulm auf dem Zürcher Üetliberg beantwortet Weiler einige Fragen für Nau.
Nau.ch: Die neue Saison beginnt und sie sind nicht aktiv an der Linie. Was ist das für ein Gefühl?
Nau.ch: Fehlt nicht etwas?
René Weiler: Es fehlt einiges, in erster Linie die Herausforderung. Auf der anderen Seite kann man viele Dinge erledigen, für welche man sonst nur wenig Zeit hat.
Aber das Fussballgeschäft ist komplex. Für nicht direkt Betroffene hochspannend weil unberechenbar, für andere wie die Trainer anspruchsvoll und aufreibend.
Nau.ch: Das in erster Linie, weil man sehr schnell in Frage gestellt wird?
René Weiler: Schnell, von vielen, stetig und aus unterschiedlichen Gründen. Zudem gibt es etliche Abhängigkeiten. Weiter reicht heute nicht mehr, ein guter Förderer seiner Spieler zu sein.
Manchmal ist eine gute Beziehung vorteilhafter als ein Fortschritt. Auch wenn das in der Sache falsch ist.
Nau.ch: Was schliessen sie daraus?
René Weiler: Das wichtigste ist, dass man gewinnt. Und immer wichtiger ist, wie mit den Menschen und vor allem den Mächtigen umgegangen wird. Die Geduld für Niederlagen und kritische Anmerkungen wird nicht grösser.
René Weiler: «YB wird wieder Meister»
Nau.ch: Am Wochenende gehts los. Ihre Prognosen betreffend Meister, Absteiger und Überraschungsteam?
René Weiler: Man braucht kein Prophet zu sein, um YB oder Basel als Meisterkandidaten zu sehen. Ich mutmasse erneut die Berner. Xamax wird die Liga schwerlich halten können und Servette ist eine Bereicherung.
Nau.ch: Missfällt ihnen eigentlich heute noch der Modus und die Kunstrasenplätze in der Super League?
René Weiler: Ja. Das eine ist reizlos, da zu oft gegen die gleichen Teams gespielt wird. Und leider nur zwei Mannschaften realistische Ambitionen auf den Titel haben. Das andere ist in einem reichen wie geographisch gut gelegenen Land ein Unding.
Nau.ch: Warum?
René Weiler: In erster Linie ist es unfair jenen Mannschaften gegenüber, welche nicht täglich auf der gleichen Unterlage trainieren können. Darüber hinaus ist es ein Budgetvorteil, weil die Pflege von Rasenplätzen kostspielig ist.
Hätten alle Naturrasen, würde Gleichheit bestehen und zudem noch Arbeitsplätze für Greenkeepers geschaffen.
Nau.ch: Und was könnte ihrer Meinung nach ein packender Modus sein?
René Weiler: Mit mehr Mannschaften und einer Meisterrunde wie in Belgien. Vereine mit Budgethoheiten sind oft Selbstläufer, weshalb an der Spitze für mehr Dramatik etwas Abhilfe geleistet werden sollte.
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Das sechste Nau-Gipfeltreffen fand wie immer im Restaurant Uto Kulm auf dem Zürcher Üetliberg statt. In den kommenden Ausgaben geht es unter anderem um Rekordmeister GC in der Challenge League.
Ausserdem liefert unsere Expertenrunde ihre Einschätzungen für die bevorstehende Super-League-Saison. Und: Riana Fischer und René Weiler sprechen über Homosexualität im Sport.