Apple verkauft im ersten Quartal 2019 weniger iPhones
In den ersten drei Monaten des Jahres hat Apple massiv weniger iPhones verkauft. Der Konzern setzt darum jetzt vermehrt auf Dienstleistungen. Eine Analyse.
Das Wichtigste in Kürze
- Im ersten Quartal kommt das iPhone auf einen Marktanteil von 12 Prozent.
- Ein Jahr zuvor lag der Marktanteil noch bei 14 Prozent.
- Insgesamt haben die Handy-Hersteller im ersten Quartal 2019 weniger Geräte verkauft.
Vor zehn Jahren hat Apple den Smartphone-Markt geprägt. Doch mehr und mehr verliert das US-Unternehmen an Bedeutung. Dies zeigen jüngste Zahlen des Analyse-Unternehmens Gartner.
Im ersten Quartal 2019 kommt der iPhone-Hersteller auf einen Marktanteil von 12 Prozent. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal hatte Apple noch einen Anteil von 14 Prozent.
In absoluten Zahlen sieht das Bild noch schlechter aus: In den ersten drei Monaten verkaufte Apple 45 Millionen Geräte, in der Vorjahresperiode waren es noch 54 Millionen iPhones. Trotz Rückgang bleibt das US-Unternehmen auf dem dritten Platz, hinter Samsung und Huawei.
Smartphone-Hersteller verkaufen weniger Geräte
Unter dem Strich verkauften alle Smartphone-Hersteller zusammen im ersten Quartal 373 Millionen Geräte. Das sind rund 12 Millionen weniger als im Vorjahr. Wie kommt das?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits ist der Smartphone-Markt langsam gesättigt. Das zeigen Zahlen des Unternehmensberaters Deloitte. Weltweit besitzen 90 Prozent der Menschen ein Smartphone.
Zudem waren die Fortschritte im Smartphone-Bereich zuletzt bescheiden. Viele Nutzer dürften es sich mehrmals überlegen, hunderte Franken in ein Gerät zu investieren, dass kaum einen Mehrwert bietet. Mit 5G dürfte dieser geschafft werden. Doch noch ist das Angebot überschaubar.
Im Fall von Apple spielen noch weitere Faktoren eine Rolle. Einerseits zielt der Konzern auf das Hochpreis-Segment ab. Grosses Wachstum gibt es aber hauptsächlich in Schwellenländern, wofür die Apple-Geräte zu teuer sind.
Apple setzt mehr auf Dienstleistungen
Kommt dazu, dass ältere Geräte noch lange Updates kriegen. Ist die Software aktuell, haben Kunden einen Grund weniger, ein neues Smartphone zu kaufen. Die Konsequenz: iPhones werden durchschnittlich über vier Jahre eingesetzt, während das durchschnittliche Android-Gerät nach 2,5 Jahren ausgetauscht wird.
Diese Kundenbindung hat für Apple Potential. Der Konzern will künftig vor allem im Dienstleistungs-Bereich wachsen und so unabhängiger vom iPhone werden. Dazu hat das Unternehmen zuletzt Abo-Dienste für Video und News und eine Kreditkarte angekündigt.
Dass diese Strategie aufgehen kann, zeigt der Streaming-Dienst Apple Music. Erst 2015 wurde er lanciert, erfolgreich ist er trotzdem. In den vereinigten Staaten hat das Musik-Portal von Apple heute mehr Bezahl-Kunden als Platzhirsch Spotify. Stossen die kürzlich präsentierten Dienste auf Anklang, dürfte der Konzern den iPhone-Rückgang gut verkraften.