Coop verbannt potenziell invasive Neophyten aus dem Sortiment

Mehr Naturschutz bei Coop: Ab 2020 verbannt die Basler Detailhändlerin auch potenziell invasive Neophyten aus ihrem Sortiment.

Kirschlorbeer breitet sich vom Garten immer mehr in den Wäldern aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2020 verkauft Coop keine potenziell invasiven Neophyten.
  • Dieser Schritt kommt bei Umweltschützern gut an.

Wollen Unternehmen mit der Zeit gehen, tun sie etwas für die Umwelt. Gerade die Detailhändler machen hier munter mit. Bio-Ware wird prominent aufgestellt, Plastikverpackungen werden mehr und mehr durch Karton und Papier ersetzt.

Bei Coop rückt jetzt auch beim Pflanzen-Verkauf der Umweltschutz in den Fokus. Die Basler Detailhändlerin verkauft ab 2020 keine potenziell invasiven Neophyten mehr in ihren Filialen. Betroffen sind Kirschlorbeer, Neubelgische Aster, Lupine, Sommerflieder und die Tessinerpalme – wobei letztere nur im Tessin aus dem Sortiment genommen wird.

Man setzte sich schon lange für die Artenvielfalt ein, erklärt Coop-Sprecherin Marilena Baiatu. «Mit dem Verzicht auf potenziell invasive Neophyten gehen wir hier einen Schritt weiter und setzen ein starkes Zeichen für den Schutz der Schweizer Natur und für die Nachhaltigkeit im Garten.»

Auch der Sommerflieder zählt zu den Neophyten mit invasivem Potenzial. - Keystone

Der Verkauf dieser Pflanzen ist aktuell erlaubt. Jedoch müssen sie einen Warnhinweis tragen, was gesetzlich vorgeschrieben ist. Potenziell invasive Neophyten seien nach wie vor beliebt, sagt Baiatu. «Unsere Kunden fragen vermehrt auch nach Alternativen.»

Neophyten sind Pflanzen, die aus einer anderen Region eingeführt worden sind. Sind die Pflanzen invasiv, bereiten sie sich stark aus und verdrängen einheimische Arten. Seit 2008 sind invasiven Neophyten verboten, potenziell invasive hingegen nicht.

Coop gehört zu den grössten Gartenbaufirmen der Schweiz. - Keystone

Dass Coop die Pflanzen verbannt, begrüsst man bei Pro Natura. «Coop macht mehr als gesetzlich vorgeschrieben, was aus Sicht von Pro Natura lobenswert ist», sagt Sprecherin Franziska Rosenmund. Die Basler seien damit der erste Gartenbauanbieter, der diesen Schritt mache.

Für die Umweltschützerin ist klar: «Um den dramatischen Verlust der Biodiversität aufzuhalten, sollten einheimische, insektenfreundliche Blumen und Sträucher gepflanzt werden.»