Diese Folgen hat der Boeing-Absturz in Äthiopien

In Äthiopien ist eine Boeing-Maschine abgestürzt. Es ist das zweite Unglück mit einer 737 Max 8 in kurzer Zeit. Einige Länder lassen den Jet am Boden.

Ein Bild der Unfallstelle einer Boeing-Maschine in Äthiopien. 157 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In mehreren Ländern darf die Boeing 737 Max 8 aktuell nicht abheben.
  • Der US-Flugzeugbauer hat ein Software-Update angekündigt.

Am Sonntagmorgen ist in Äthiopien eine Boeing 737 Max 8 abgestürzt. Beim Unglück kamen 157 Menschen ums Leben. Unter den Opfern sind mindestens 19 Mitarbeiter der Vereinigten Nationen.

Noch ist die Absturzursache unklar. Fakt ist: Nach dem Abflug gab der Pilot einen Notruf ab. Er erhielt die Freigabe zur Rückkehr.

Die Maschine wurde Ende 2018 gekauft und war seither 1200 Stunden in der Luft. Bei einem Routine-Check vor dem Start wurden keine Probleme entdeckt. Zuletzt gewartet wurde der Jet Anfangs Februar.

Die Boeing 737 Max 8 ist seit Mai 2017 auf dem Markt. Die Maschine ist die letzte Aktualisierung des Kurz- und Mittelstreckenklassikers. Aktuell sind weltweit 350 Maschinen im Einsatz.

Zweiter Absturz in kurzer Zeit

Das Unglück in Äthiopien war nicht der erste Absturz der kleinen Boeing. Vergangenen Oktober stürzte ein Jet dieses Typs der indonesischen Lion Air ab. Dabei kamen 189 Personen ums Leben.

Weil es das zweite Unglück innert kurzer Zeit ist, muss der Boeing-Jet in mehreren Ländern am Boden bleiben. In China und Indonesien darf der 737 Max 8 zurzeit nicht starten. Gleiches gilt in Singapur und Australien.

Eine Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines. - Keystone

In der Schweiz hingegen ist ein Verbot kein Thema. Allerdings besitzt auch keine Schweizer Airline einen solchen Flugzeugtypen.

Auch die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA verhängt vorerst kein Verbot. Allerdings fordert die Behörde Änderungen am Kontrollsystem MCAS, das einen Strömungsabriss verhindern soll.

Boeing bringt Software-Update

Der Konzern hat heute für dieses System ein Software-Update angekündigt. Diese wird kommende Woche bei sämtlichen 737-Max-Flugzeugen installiert. Die Entwicklung der Software begann nach dem Absturz der Lion-Air-Maschine.

Die jüngsten Geschehnisse drücken auch auf das Wertpapier des grössten Flugzeugbauers der Welt. Der Kurs brach in den USA gestern um über 13 Prozent ein. Das ist der grösste Tagesverlust seit den Terroranschlägen am 11. September 2001.