Droht bald auch der Schweiz ein Benzin-Engpass?
Erst mangelte es den Briten an Benzin, nun geht der Treibstoff auch in Deutschland aus. Bis in die Schweiz sollte der Engpass allerdings nicht durchschlagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Transportschwierigkeiten führen in Europa zu Benzin-Engpässen.
- In der Schweiz wird der Treibstoff aber nicht ausgehen, so Experten.
- Einzig eine weitere Erhöhung des Benzin-Preises wäre möglich.
Knapp, knapper, Benzin: Der beliebte Treibstoff ist aktuell so rar wie nie – zumindest in Europa. Erst mangelte es in Grossbritannien an Benzin. Nun klagen auch erste Tankstellen in Deutschland über Sprit-Engpässe.
Schuld daran ist aber nicht etwa ein Rohstoffmangel, vielmehr gibt es vielerorts Transportschwierigkeiten. So fehlen den Briten die Lkw-Fahrer, bei unseren Nachbarn wiederum ist der Wasserpegel des Rheins zu niedrig.
Und was ist mit der Schweiz? Droht auch hier bald ein Benzin-Engpass? Wohl kaum, meint Roland Bilang, Geschäftsführer der Erdölvereinigung Avenergy Suisse.
«Die Versorgungslage ist stabil.» Zum einen, weil nur etwa ein Viertel der Benzinversorgung über den Rhein laufe. Der Rest komme über die Schienen oder über Pipelines ins Land. Auf der anderen Seite, so Bilang, müssten sich die Importeure stets an die Pflichtlager halten.
Höhere Benzin-Preise wegen Transport-Misere
Ganz verschont bleibt die Schweiz allerdings nicht, erklärt Patrick Staubli von der Avia Vereinigung. Wegen des tiefen Wasserstands im Rhein dürften sich die Transportkosten künftig erhöhen. Das hätte, so Staubli, auch einen Einfluss auf die hiesigen Benzin-Preise.
«Wie genau sich die Preise weiterentwickeln werden, können wir aber nicht voraussagen», betont Staubli. Der Rohölpreis und die Steuerbelastung seien massgebende Faktoren beim Treibstoffpreis an der Tankstelle. Hinzu kämen Faktoren wie Angebot und Nachfrage, der Dollarkurs oder aber die Raffineriekosten.