Europäischer Gaspreis zieht an - Sorge vor Streik in Australien

Am Montag schoss der Preis für Erdgas in Europa um 11 Prozent in die Höhe. Der Grund dafür: In der australischen Flüssiggasanlage LNG kommt es zu einem Streik.

Der Gaspreis in Europa ist stark angestiegen. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/KLAUS-DIETMAR GABBERT

Das Wichtigste in Kürze

  • Streikvorbereitungen in Australien trieben am Montag den europäischen Erdgaspreis hoch.
  • Der Preis schoss um 11 Prozent, im Vergleich zu Freitag, in die Höhe.
  • Die Streiks betreffen die australische Flüssiggasanlage LNG.

Angebotssorgen haben den Preis für europäisches Erdgas am Montag in die Höhe getrieben. Am Morgen wurde der Terminkontrakt TTF an der Börse in Amsterdam zu 40,41 Euro je Megawattstunde gehandelt.

Das sind 11 Prozent mehr als am Freitag. Zwischenzeitlich war der Preis um fast 18 Prozent in die Höhe geschnellt, auf den höchsten Stand seit knapp zwei Wochen.

Versorgungsunterbrechung könnte weltweite Exporte betreffen

Grund für den Preissprung sind die Streikvorbereitungen der Beschäftigten einer Anlage für Flüssiggas (LNG) in Australien. Dies ist der Fall, sollten bei Lohnverhandlungen am Mittwoch keine Einigung erzielt wird. Die Möglichkeit von Versorgungsunterbrechungen in Australien hat die europäischen Händler bereits in Atem gehalten: Diese könnten zehn Prozent der weltweiten LNG-Exporte betreffen.

Auch weniger Gas aus Norwegen möglich

Zuletzt hatte ein Analyst der Commerzbank darauf hingewiesen, dass kurzfristig auch aus Norwegen weniger Erdgas an den Markt gelangen könnte. Dort seien Ende des Monats weitere Wartungsarbeiten in einem wichtigen Gasfeld erforderlich. Die Schwankungen am europäischen Gasmarkt dürften daher trotz gut gefüllter Erdgasspeicher vorerst hoch bleiben.

Derweil liegt der Preis für europäisches Erdgas deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Ukrainekrieges hatte. In der Spitze wurde im vergangenen Sommer ein Rekordpreis von mehr als 300 Euro je MWh gezahlt. Der Arbeitsstreik in Australien könnte am 2. September beginnen.