Grosshandelspreise für Gas sinken weiter

Zum Jahresauftakt sind die Grosshandelspreise für Gas in Europa auf ihren tiefsten Stand seit Februar 2022 gesunken.

Rohre an einer Anlage zur Verdichtung von Erdgas auf dem Gelände des grössten Erdgasspeichers in Westeuropa in Rehden in Niedersachsen (D). (Archivbild) - sda - KEYSTONE/DPA/HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gas kostet in Europa im Grosshandel so wenig wie seit Februar 2022 nicht mehr.
  • Der Referenzpreis lag am Montag noch bei 72,75 Euro pro Megawattstunde.
  • Die ausserordentlich milden Wintertemperaturen verringern den Gasverbrauch.

Die Grosshandelspreise für Gas in Europa sind weiter gesunken. Zum Jahresauftakt setzten sie die Talfahrt der vergangenen Handelstage dank ungewöhnlich milder Wintertemperaturen fort. Sie erreichten den niedrigsten Stand seit dem 21. Februar 2022.

Der als Referenz geltende Terminkontrakt TTF an der Energiebörse in den Niederlanden lag am Montagvormittag bei 72,75 Euro pro Megawattstunde für Lieferungen im Februar.

Der Gaspreis war ab Herbst 2021 und dem Beginn der Drosselung russischer Gaslieferungen nach Europa gestiegen. Ab dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar legte er dann sprungartig weiter zu. Am 7. März erreichte der TTF seinen bisherigen Höchststand von 345 Euro pro Megawattstunde. Ende August lag der Preis fast genauso hoch, bei etwas über 342 Euro.

Milde Wintertemperaturen dämpfen Verbrauch

Der wesentliche Grund für den fallenden Gaspreis bleiben die nach wie vor vergleichsweise milden Wintertemperaturen, die den Verbrauch dämpfen. Der derzeitige Abwärtstrend gehe zurück auf «hohe Gasvorräte, die aufgebaut wurden, und eine sich abschwächende Nachfrage, die vor allem auf günstige Wetterbedingungen zurückzuführen ist», sagt der Marktexperte Sebastian Paris Horvitz. «Das ist eine gute Nachricht für die europäischen Staaten und die Volkswirtschaften der Region.»