Instagram will Alter seiner Nutzer mit Gesichtserkennung ermitteln

Per Gesichtserkennung will die Plattform Instagram das Alter ihrer Nutzer verifizieren und so vor allem Kinder besser schützen.

Instagram gehört zu den beliebtesten Social-Media-Anwendungen von Jugendlichen. Vor zehn Jahren war das noch nicht der Fall. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA wird derzeit eine neue Funktion für Instagram getestet.
  • Gesichtserkennung soll das Alter der Plattform-Nutzer ermitteln.
  • Somit könnten Kinder besser vor kritische Inhalten geschützt werden.

Das Online-Netzwerk Instagram will das Alter seiner Nutzerinnen und Nutzer künftig auch per Gesichtserkennung ermitteln. Funktion vor allem für Jugendschutz im Test in den USA. Die Funktion werde derzeit in den USA getestet, teilte Instagram am Donnerstag mit. Dabei arbeite das Unternehmen mit dem britischen Startup Yoti zusammen; es hat einen Algorithmus zur Erkennung von Gesichtszügen entwickelt.

Die App fordert Nutzer seit dem vergangenen Jahr auf, das Geburtsdatum anzugeben und verlangt dafür eine Bestätigung. Diese erfolgt durch einen Ausweis. Wer die Frage regelmässig ignoriert, dessen Account wird nach Angaben von Instagram gesperrt. Bestimmte Inhalte sind erst zu sehen, wenn ein Geburtsdatum mindestens über 18 Jahre her ist.

Im Test in den USA können Nutzer sich nun auch filmen und das Video an den Instagram-Mutterkonzern Meta schicken. Dann schätzt Yoti das Alter. Das Startup gibt seine Fehlermarge bei 13- bis 19-Jährigen mit 1,5 Jahren an. Fehleranfälliger ist der Algorithmus laut Yoti bei Gesichtern von Frauen und nicht Weissen.

Kinder geben sich auf Instagram älter aus

Mindestalter für die Nutzung von Instagram ist 13 Jahre - viele Kinder geben sich aber als sehr viel älter aus. Instagram wird häufig vorgeworfen, zu wenig für den Schutz minderjähriger Nutzer zu tun. Im Herbst 2021 hatte Frances Haugen, eine frühere Angestellte von Facebook interne Dokumente geleakt.

Denen zufolge hatte die Führungsebene des Konzerns Risiken bewusst in Kauf genommen hatte. Insbesondere die geistige Gesundheit von Mädchen und deren Konfrontation mit weiblichen Schönheitsidealen wurde ignoriert.

Meta hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Konzernvertreter wurden aber mehrfach vom US-Kongress und von Kinderschützern dafür kritisiert.